VISION DENIED - Age Of The Machine
Mehr über Vision Denied
- Genre:
- Heavy Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.06.2023
- Intro
- Two Worlds Collide
- Age Of The Machine
- Broken Wings
- Would You
- Never Surrender
- Seventh Galaxy
- Indestructible
- Beyond The Mirror
- I Roam The Black
- Unchain The Light
Starker Einstand der Heavy-Power-Metaller aus dem Süden der Bundesrepublik.
Eigentlich kennt man Hamburg hierzulande ja als Hauptstadt des Power Metals, doch der bahnbrechende Erfolg von Bands wie HELLOWEEN oder GAMMA RAY beflügelt auch deutlich weiter im Süden die Fantasie vieler Musiker. So auch im Falle der aus Baden-Württemberg und Bayern stammdenden Truppe VISION DENIED, die sich ebenfalls dem flotten und extrem melodischen Metal verschrieben hat und nun mit "Age Of The Machine" nach der Bandgründung im Jahr 2020 ihr Debüt vorlegt, das in Eigenregie auf den Markt gebracht wird.
Eröffnet wird die Scheibe dabei von einem kurzen spacigen Intro, auf das ich auch durchaus hätte verzichten können, denn wirklich viel Atmosphäre wird hier nicht aufgebaut. Da hätte mir die grandiose Lead-Gitarre, mit der 'Two Worlds Collide' im Anschluss eröffnet wird, schon deutlich besser als Startschuss gefallen. Angeführt von der tollen Gitarrenarbeit, die mich hier übrigens massiv an FIREWIND und Saitenhexer Gus G. denken lässt, entwickelt sich diese Nummer nämlich schnell zu einem forsch dahingaloppierenden Volltreffer, der mich vom Fleck weg mitreißt. Klar, gerade gesanglich wird es in den Harmonien hinten raus zwar durchaus etwas holprig, doch insgesamt bieten die Jungs hier sämtliche Genre-Trademarks in handwerklich perfekter Umsetzung an, dass es eine wahre Freude ist. Noch besser gefällt mir sogar das folgende 'Age Of The Machine', dessen Riff sofort in die Nackenmuskulatur geht und dort unweigerlich für rhythmisches Mitnicken sorgt. Auch der Gesang gefällt mir hier deutlich besser und ein paar epische Keyboards tun schließich ihr übriges dazu, um den Track zu einem absoluten Volltreffer zu machen.
Und das tolle ist, die restlichen acht Songs der Platte können das hohe Niveau der eröffnenden Minuten problemos halten. Egal ob die Jungs es mit etwas futuristischeren Keyboards versuchen ('Broken Wings') oder eine melanchoische Ballade wie 'Would You' aus dem Ärmel zaubern, die Hooklines sitzen und auch ansonsten wird hier auf ganz hohem Niveau musiziert. Wenn dann 'Unchain The Light' die Platte mit einem beinahe neunminütigen Epos beschließt und neben den eingangs genannten Genre-Größen auch noch munter die Prog-Titanen QUEENSRYCHE zitiert, bin ich endgültig restos begeistert und freue mich sofort auf den nächsten Durchlauf. Dass die Scheibe zusätzlich auch noch mit einem spannenden lyrischen Konzept rund um eine dystopische Zukunft aufwartet, ist da nur noch die Kirsche auf einem generell höchst unterhaltsamen Power-Metal-Kuchen, dessen Hang zum klassischen Heavy Metal glücklicherweise immer deutlich herauszuhören ist.
So kann ich am Ende auch die minimalen Unsauberkeiten beim Gesang verzeihen, verpassen gerade diese doch der Platte einen gewissen Charme und verhindern, dass wir es hier mit einer weiteren glattpolierten Power-Metal-Kapelle zu tun haben, wie sie einem heute deutlich zu oft serviert wird. Schlussendlich muss ich damit starke acht Punkte zücken und darf jedem Fan der im Verlaufe der Rezension genannten Bands dazu raten, sich VISION DENIED dringend auf dem Einkaufszettel zu notieren. Mit mir hat der Vierer mit dem Debüt jedenfalls schon einen neuen Fan gewonnen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs