VITAM AETERNAM - The Self-Aware Frequency
Mehr über Vitam Aeternam
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Crime Records
- Release:
- 23.10.2020
- Born
- Coward
- Becoming
- Human
- Arising
- Death
- God Machine
- Transcending
- Viral Idea
Viel zu viel gewollt
Ihr kennt das: Eigentlich seid ihr der Musik recht aufgeschlossen und handwerklich geht das Gehörte auch vollkommen in Ordnung, aber ihr findet partout keinen Zugang. Und so schiebt sich der Sekundenzeiger nur mühsam vorwärts und man fängt an, tief durchzuatmen, sich recht schwerfällig bis ans Ende der Platte zu schlagen. Mit einer zwar interessanten, aber irgendwie disharmonischen Mischung aus Black Metal, Avantgardetönen, einem cineastischen Schauspiel und dem Flair eines neoklassischen Progressive-Rock-Soundtracks machen heuer die Norweger von VITAM AETERNAM von sich reden.
Ihr neustes Album "The Self-Aware Frequency" macht in edler Digibook-Optik und mit dem augenzwinkernden Rückseitenaufkleber "Warning – This Music Might Turn You Into Salt" schon einiges her, erregt Aufmerksamkeit. Und auch zu Beginn dieses akustischen Abenteuers bleibt die Aufmerksamkeit recht weit oben, öffnet sich doch ein interessantes Schauspiel vor dem inneren Auge, wenn man die ersten doch geschmackvollen Töne von 'Born' und 'Coward' hört. Es wird düster, melodisch und thematisch setzt sich die Truppe aus dem hohen Norden mit dem ewigen Leben, dem Dieseits und Jenseits sowie dem Menschen im philosophischen Sinne auseinander.
Das klingt anspruchsvoll, kann man für eine Spieldauer von knapp 36 Minuten aber aushalten? Denkt ihr das noch immer, wenn sich recht schrille Elektroparts, komplett weltfremder Soprangesang und die einen oder anderen Disharmonien vorkämpfen? Nun, mit der Zeit wird es eine Frage der Beständigkeit und Kondition und zumindest 'Death' und 'Transcending' gehen noch in eine nicht allzu überfordernde Richtung.
Doch über kurz oder lang kämpft man sich eben durch diesen etwas befremdlichen Soundtrack, bei dem einige Mosaikteilchen partout nicht zusammenpassen wollen, und schnauft geschafft durch, wenn die letzten 'Viral Idea'-Klänge ertönen. So sei es eben, einige gute Ideen machen ein Album bei vollständiger Distanz noch zu keinem Meisterwerk.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp