VLTIMAS - Epic
Mehr über Vltimas
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 15.03.2024
- Volens Discordant
- Epic
- Misere
- Exercitus Irae
- Mephisto Manifesto
- Scorcher
- Invictus
- Nature's Fangs
- Spoils Of War
Deluxer Nachfolger der Death-Metal-Supergroup!
Exakt fünf Jahre ist "Something Wicked Marches In", das Debütalbum der Death-Metal-Supergroup, bereits her und ich freue mich sehr, dass wir nun mit "Epic" einen ehrwürdigen Nachfolger auf die Ohren bekommen. Nach wie vor bestehend aus Gitarrist Rune "Blasphemer" Eriksen (ex-MAYHEM, AURA NOIR), Sänger David Vincent (ex-MORBID ANGEL) und CRYPTOPSYs Flo Mounier am Schlagzeug, zelebriert "Epic" ein Extrem-Metal-Fest deluxe und legt zum starken Debüt nochmal ordentlich nach. Wie anno 2019 schafft es VLTIMAS ein Album zu kredenzen, das vor allem durch den starken Spielcharakter der Protagonisten geprägt ist und durch und durch eigenständig tönt.
"Epic" ist dabei nicht das typische Death-Metal-Album, es möchte keine neuen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen oder mit Kabinettstückchen an den Instrumenten überzeugen. Nein, es lebt und atmet seinen ganz eigenen Groove, kreiert seine individuelle Atmosphäre.
So sehr ich Flo Mouniers extravagantes Schlagzeugspiel bei CRYPTOPSY verehre, so kann ich ebenfalls seinen aufgeräumteren Stil bei VLTIMAS schätzen, denn man hört trotzdem mit jedem Schlag, wer hier die Stöcke schwingt. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass mir sein Beitrag, beginnend mit grundlegenden Parametern wie der Sound, auf "Epic" wesentlich mehr gefällt als auf dem letzten Werk seiner Hauptband aus 2023. Die Riffs, die Eriksen für "Epic" aus dem Ärmel schüttelt, sind absolute Großtaten und versprühen einen nostalgischen 90er-Charme. Am meisten überrascht mich aber David Vincent, der mit Ende 50 klingt, als ob er in einen Jungbrunnen gefallen wäre. Seine Gesangstechnik ist nach wie vor einzigartig, egal ob guttural, im Sprechrhythmus oder - haltet euch fest - sogar mit relativ präsenten Klargesangseinschüben.
Die neun, beziehungsweise abzüglich des Intros acht neuen Tracks sind nicht "episch" insofern, dass es Überlängen, Chöre oder sonstigen Bombast gäbe. VLTIMAS kommt relativ "old school", knackig und ohne große Umschweife auf den Punkt, ist dennoch efrischend und abwechslungsreich genug, um auch nach mehreren Durchläufen noch spannend zu bleiben. Ich würde das Album eher als "erhaben" beschreiben, ein Stück schwarzen Stahls aus einem Guss. Man merkt einfach, dass hier Profis am Werk sind. Die Songs sind sehr klug arrangiert.
Ich höre "Epic" als ein Album mit zwei Hälften: Während unter den ersten fünf Songs vor allem Tracks wie 'Epic', 'Misere' und mein Favorit 'Mephisto Manifesto' einen größeren Wert auf Groove legen, packt Flo ab 'Scorched' vermehrt seine Blast-Beats aus, es wird dichter und extremer, 'Invictus' ist dabei ein echter Ohrwurm. 'Spoils Of War' schließlich ist mit fast sechs Minuten der längste Song des Albums und lässt den Hörer nocheinmal mit der Zunge schnalzen, famos!
Kurzum: Wer charakterstarken Death Metal mag, muss "Epic" gehört haben!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke