VOICE OF REVENGE - Chronicles Of Betrayal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2010
Mehr über Voice Of Revenge
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- MDD Records / Twilight
- Release:
- 19.11.2010
- Intro
- Falling Mask (Betrayal)
- Seasons In Misanthropy
- The Horrible Gates
- Mutilated Corpse
- Escape Denied
- Lack Of Empathy
- The Voiceless Messiah
- Ruins
- Bringer Of Death
Melodischer Death Metal gehobener Klasse auf einem außerordentlich starken Debütalbum.
VOICE OF REVENGE aus dem unterfränkischen Würzburg veröffentlichten mit ihrer ersten EP "Mutilated Corpse" im Jahr 2007 bereits ein sehr respektables Werk, das in Eigenregie unters Volk gebracht wurde. Nun konnte die Band mit ihrem ersten vollständigen Album "Chronicles Of Betrayal" einen Plattenvertrag mit MDD Records schließen, so dass dieses illustre Scheibchen, das bereits im Frühjahr 2010 als Promoversion vorlag, endlich das Licht der Öffentlichkeit erblickt.
Auf ihrem Debütalbum präsentieren sich VOICE OF REVENGE in starker Form und bieten melodiereichen Death Metal ohne Geschwurbel, der mit viel Herzblut auf Tonträger gebannt wurde. Die junge Band agiert musikalisch fokussierter und variabler als auf der EP. Während auf "Mutilated Corpse" tendenziell eher schnell gelagerte Titel dominierten, so hat das Quartett das Spieltempo auf dem über 47-minütigen neuen Werk teilweise etwas zurückgeschraubt. Diese Entwicklung geht zeitgleich einher mit ausgefeilteren Arrangements und einer sehr feinen Leadgitarrenarbeit, für die Gitarrist Peter Kretschmer und Thomas Döll (Gitarre/Gesang) verantwortlich sind. Musikalisch zeigen sich die Unterfranken im Gitarrenbereich hörbar von frühen IN FLAMES-Veröffentlichungen beeinflusst, wobei dies nur als ganz grober Anhaltspunkt zu verstehen ist. VOICE OF REVENGE kochen im Vergleich zur Debüt-EP ihr eigenes Süppchen und zeigen mit "Chronicles Of Betrayal", dass sie das Zeug haben, in absehbarer Zeit mit den großen Bands der Szene mitzumischen.
Nach einem stimmigen Intro legen die Franken mit 'Falling Mask (Betrayal)' leidenschaftlich los. Die Gitarrenmelodien zünden auf Anhieb und Frontmann/Gitarrist Thomas Döll liefert kraftvolle Growls am Mikro, die aggressiv, aber keineswegs zu stumpf wirken. 'Seasons Of Misantropy' hingegen zeigt die Band überwiegend von ihrer härteren Seite, denn an Blastbeats wird hier phasenweise nicht gespart. Dennoch ist diese Nummer eine ganz besondere, denn auch einige Momente der Ruhe wurden in Form sanfter, zurückhaltender Melodien eingebettet. 'Mutilated Corpse' sowie 'Bringer Of Death' waren ursprünglich schon auf der 2007er EP enthalten. Kompositorisch sind diese beiden Stücke keinen Deut schwächer als die anderen auf "Chronicles Of Betrayal" platzierten Nummern.
Beifall im Gesamtkontext dieser qualitativ sehr hochwertigen, homogenen Scheibe verdient aber vor allem das toll instrumentierte zweieinhalbminütige 'Ruins' mit seiner ruhigen Melodieführung. Eine leichte Melancholie umgibt diesen Titel, die emotional berührt und fesselt. Mit dem neu eingespielten 'Bringer Of Death', das von Thomas Döll komponiert wurde, endet das Album ebenso stürmisch, wie es begann. Eine kraftvolle Nummer, die ihre Power aus dem Kontrast von fesselnden mittelschnellen Melodiepassagen und effektiv eingesetzten Blastbeats schöpft.
VOICE OF REVENGE haben mit "Chronicles Of Betrayal" ein tolle Melodic-Death-Scheibe eingespielt, die eigenständig wirkt und fesselnd ist. In Sachen Potential fahren die Würzburg auf 47 Minuten Spielzeit weit mehrr auf als das, was auf vielen Veröffentlichungen bei Major-Labels zu hören ist.
Gemastered wurde das Album übrigens von keinem Geringeren als Andy Classen im Stage One Studio, der "Chronicles Of Betrayal" einen prima Mix zurecht geschnitten hat. Wer sich als Anhänger der melodischen Todesbleischule sieht, sollte diese starke Debütscheibe keineswegs verpassen. Hörproben findet ihr hier.
Anspieltipps: Falling Mask (Betrayal)‚ Seasons Of Misantropy, Bringer Of Death, Lack Of Empathy
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin Loga