VOICE OF RUIN - Consumed
Mehr über Voice Of Ruin
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Tenacity Music
- Release:
- 24.04.2015
- I Am The Danger
- Our Need To Consume
- Morning Wood (rewritten by Desireless & Operation Of The Sun)
- Day Of Rage (Remix by Bak XIII)
- The Rise Of Nothing (Remix by Simpig)
- The Rise Of Nothing (rewritten by Feel A Boom F.A.B.)
Muss das sein?
Stilfremde Remixes von Metalsongs sind ja so eine Sache für sich. In der Regel füllt eine Band damit eine Platte, die zu wenig Substantielles zu bieten hat, mit einigen elektronisch verhunzten Neuauflagen ihres Altmaterials auf, obwohl sich kein Mensch einen solchen Kram nach dem ersten Antesten jemals wieder anhört. Der eine oder andere Megaseller hat seinen Fans beispielsweise als Single-Ergänzung oder Lückenfüller zwischen zwei Alben schon entsprechenden Murks zugemutet – doch wieso nun VOICE OF RUIN, eine gerade erst im Aufstieg begriffene Schweizer Modern-Death-Kapelle, eine EP veröffentlicht, die neben zwei neuen Nummern eben vier neu interpretierte Versionen von Songs des letztjährigen Langspielers "Morning Wood" bietet, erschließt sich mir in keinster Weise.
'I Am The Danger' und 'Our Need To Consume', die beiden Frischlinge, zeigen die Eidgenossen in Bestform. Mir ist die Nähe zu THE BLACK DAHLIA MURDER zwar wie schon auf "Morning Wood" etwas zu deutlich, drauf haben's die durchgeknallten Herrschaften jedoch auf alle Fälle. Highspeed Death Metal der neuen Sorte wird hier geboten, tight, bissig und schnörkellos, inklusive einer frischen Prise Thrash. Nach den recht überzeugenden Neukompositionen kommen wir allerdings schon zu den Remixes, und hier gibt es erwartungsgemäß nichts, was künstlerischen Mehrwert besäße. 'Morning Wood' wurde zu einer Eurodance-Nummer verstümmelt, und die beiden Varianten von 'The Rise Of Nothing' klingen entweder nach Midi-Handy-Gedudel oder Dubstep von Anfängern für Anfänger. 'Day Of Rage' darf durch das recht industrielle Soundgewand zumindest noch eine gewisse Düsternis bewahren, ist in dieser Form allerdings ebenfalls überflüssig wie ein Kropf.
Den Gipfel dieser befremdlichen Darbietung stellt jedoch die Tatsache dar, dass dieses Machwerk per Crowdfunding auf die Beine gestellt wurde. 4.000 Schweizer Franken für die Produktion einer Platte, die zu zwei Dritteln aus musikalischem Käse besteht?!? Hätte man die EP nicht einfach noch mit etwas Ausschuss der letzten Recording-Session füllen können? Ich weiß ja nicht, wie viele Fans VOICE OF RUIN mittlerweile besitzt, aber ich könnte mir vorstellen dass es nach dieser Nummer einige weniger sein werden. Schade drum, denn die beiden neuen Songs kicken wirklich ordentlich Arsch - der Rest ist für die Tonne. Solltet ihr nicht zum Die-Hard-Anhang der abgedrehten Eidgenossen gehören, greift euch bei Interesse den letzten Full-Length-Release "Morning Wood" und spart euch diesen Quatsch hier.
- Redakteur:
- Timon Krause