VOICES OF DECAY - Doing Maximum
Mehr über Voices Of Decay
- Genre:
- Melodic Black Metal
- Breaking The Circle
- Shivering Blackness
- In A Web
- Ghostfog
Die südtiroler Black-Metal-Band VOICES OF DECAY veröffentlichte ihr Debütalbum "Nocturnal Domain" bereits im Jahre 2000, hatte anschließend jedoch gravierende Labelprobleme, welche die Band jahrelang lahm legten. In der Zwischenzeit stieg Gründungsmitglied und Gitarrist Lukas bei den Landsleuten von GRAVEWORM ein und feierte mit jener Band beachtliche Erfolge. Doch nach nunmehr fast fünf Jahren, in denen VOICES OF DECAY auf Eis lag, entschloss man sich, dass es nun wieder Zeit wäre, richtig anzugreifen: Das Jahr 2005 beginnt für die Meraner mit einer Demo-EP, die programmatisch "Doing Maximum" genannt wurde. Nun, mal sehen, ob die Jungs mit diesem Demo wirklich derart Großes leisten, wie es der Titel verheißt:
Stilistisch spielt das Quintett melodischen Black Metal, der sehr stark vom Keyboard geprägt wird. Dazu gesellen sich ziemlich gute Vocals, die relativ tief sind, aber dabei nicht wirklich in den Death-Metal-Bereich abdriften, sondern durchaus eine nachvollziehbare Artikulation und finstere Ausstrahlung haben, die eher dem Black Metal zuzurechnen ist. So weit, so gut, allerdings muss ich leider feststellen, dass für mein Verständnis vom Black Metal die Gitarrenriffs bei weitem nicht aggressiv und finster genug rüberkommen. Über weite Strecken belässt man es bei heavy groovender Rhythmusarbeit und überlässt die Melodieführung dem Keyboard, was dazu führt, dass Songs wie der Opener 'Breaking The Circle' doch ein wenig gehemmt daherkommen. 'Shivering Blackness' ist, wie ich finde, mit über acht Minuten ein bisschen lang geraten. Zumindest hätte es bei der Spieldauer ein paar zündende kompositorische Einfälle mehr vertragen, die ihm die nötige Durchschlagskraft verleihen würden.
Richtig gut finde ich dagegen 'In A Web', das dank stärkerer Riffs deutlich aggressiver rüberkommt und mit einem schönen Refrain glänzt, in dem die Arrangements ein wenig an die mittleren DIMMU BORGIR erinnern. Auch der Rausschmeißer 'Ghostfog' hat einige prägnante Melodien, einen ordentlichen Drive und einen sehr guten Refrain, was im Endeffekt dazu führt, dass "Doing Maximum" doch ein vielversprechendes, wenn auch sicher noch nicht überragendes Demo geworden ist. Wer seinen Black Metal gerne episch und melodisch mag, und sich dabei nicht daran stört, dass die Keyboards über weite Strecken dominieren, könnte mit diesem Demo durchaus warm werden. Es hat durchaus seine Stärken, die besonders im Gesangsbereich liegen. Außerdem verstehen es die Südtiroler sehr gut, ihre Songs mit griffigen Refrains zu veredeln. Fürs nächste Mal würde ich mir aber wünschen, dass die Jungs die Keyboards etwas sparsamer dosieren und ein wenig mehr Platz lassen für prägnante Gitarrenriffs, die den epischen Bombast der Keyboards durchschneiden.
Anspieltipps: In A Web, Ghostfog
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle