VOID MOON - On The Blackest Of Night
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2012
Mehr über Void Moon
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Cruz Del Sur
- Release:
- 02.11.2012
- Hammer Of Eden
- On The Blackest Of Nights
- Psychic Bleeding
- The Word And The Abyss
- Cyclops
- The Burning Court
- Thrugh The Gateway
- Among The Dying
- The Mourning Son
Doom aus Schweden. Kauzig und untrue.
Das schwedische Quintett schlürft schon seit einigen Jahren im doomigen Underground herum, hat zwei Demos und eine EP auf Metalbound Records veröffentlicht und ist nun bei Cruz Del Sur Records gelandet. Ein Label, welches bisher ausschließlich für hochkarätige Veröffentlichungen gesorgt hat. Man denke nur an CRESCENT SHIELD, PHARAOH, SLOUGH FEG oder ARGUS. So bin ich natürlich gespannt, ob sich VOID MOON in den erlesenen Kreis der total tollen Bands auf dem Label einreihen kann.
Nach eigenen Angaben ist man von epischen Doombands der Marke CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS ebenso beeinflusst wie von GRAND MAGUS und gar HAMMERS OF MISFORTUNE. Große Namen, mit denen man da um sich wirft. Allerdings bin ich beim ersten Anhören des Openers 'Hammer Of Eden' erst einmal vom unfassbar kitschigen Chorus verunsichert. Klar, er bleibt sofort im Ohr hängen, allerdings eher als klebriger Sirup, denn als epischer Faustballer. Ein Eindruck, der sich mit häufigem Abspielen leider nur minimal verbessert. Sonst ist der Song ein schöner, gradliniger Doomer, der an frühe CANDLEMASS erinnert, ohne deren Klasse zu erreichen. Da es sich bei den altvorderen Genusskatapulten der Kerzenmesse aber um unfehlbare Götterspeisen handelt, ist es nicht weiter verwunderlich, wenn man diesen Standard (noch) nicht erreicht.
Etwas irritiert lasse ich meinen Laser weiter auf dem Silberling tasten und werde beim Titel gebenden Nachfolger mit herrlich epischer Doomzauberei verwöhnt. Traurig-schöne Gitarrenspiralen dominieren über stampfend-schleppender Rhythmik. Dazu der leicht heisere Gesang von Gitarrist Jonas Gustavsson. An seine Stimme muss man sich erst gewöhnen, denn das kratzig raue Organ des ehemaligen INDEMNITY-Fronters klingt eigenwillig. Allerdings passt seine manchmal beinahe beschwörende Art zur düsteren Atmosphäre der Musik meist sehr gut. So auch im melancholisch-startenden Siebenminüter 'Among The Dying', welcher mit seinen schauerlichen Klängen schnell unter die Haut geht. Allerdings sträuben sich beim schrägen Solo, welches als Übergang zum abgestoppten, harten Part der Nummer dient, jedes Mal die Nackenhaare. Klingt wie schief auf einem Kamm geblasen. Absicht? Ich weiß es nicht. Trotz dieser sehr kurzen Sequenz ein durchaus toller Song.
Weniger gelungen finde ich die Musik von VOID MOON immer, wenn sie das Tempo etwas anziehen. So galoppiert mir 'The Burning Court' zu sehr im Zickzack, ohne dabei so richtig von der Stelle zu kommen. Und auch die von schnelleren Passagen durchzogene Abschlussnummer 'The Mourning Son' wirkt auf mich etwas verworren.
Dagegen kann man im Hause VOID MOON mit dem gefühlvollen 'Cyclops' und dem sich gekonnt steigernden 'The Word And The Abyss' einige Pluspunkte sammeln. Zukünftig mehr Nummern dieses Kalibers und ich wäre rundum zufrieden. So bleibt der Rezensent etwas irritiert zurück, in der Überzeugung hier eine Band gehört zu haben, die sich noch nicht endgültig gefunden hat.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 11 / 2012
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae