VOID OBELISK - A Journey Through The Twelve Hours of The Night
Mehr über Void Obelisk
- Genre:
- Sludge / Noise / Drone
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Meta Matter Records / Broken Silence
- Release:
- 10.06.2016
- The Fall
- Realm Of Sokar
- Slaughters Of Apep
- The Rising God
Psychedelische Finsternis zur späten Stunde.
Spontan, direkt und doch experimentell - mit diesen drei Worten lässt sich in ganz groben Zügen zusammenfassen, was VOID OBELISK auf dem aktuellen Longplayer geschaffen hat. Irgendwo in den finstersten Tiefen des Sludge-Dschungels hat die Band einige herrlich dreckige SABBATH-Riffs geparkt, die, mit einem fetten Noise-Teppich ausgestattet, alles niederwalzen, was sich ihnen in den Weg stellt. Ähnlich wie BLACK SHAPE OF NEXUS, MASTODON und so manche MELVINS-Schote greift die Band nach dem Abstrakten und macht das Surreale dennoch greifbar. Und diese Fähigkeit ist der wahre Kunstgriff auf "A Journey Through The Twelve Hours Of The Night"!
Was alleine im 16-minütigen Opener 'The Fall' geschieht, ist nicht mehr von dieser Welt. Harsche Vocals machen das Riff-Ungeheuer zu einem alles vernichtenden Monolithen, der sich seinen Raum zur Not auch mit Gewalt bahnt, hin und wieder auch bei CROWBAR und NEUROSIS Hilfe sucht, dann aber mit dieser dreckigen Doom-Wand wieder zu den Basics zurückkehrt und schließlich ein dreckiges Epos kreiert, das trotz seiner auslandenden Spieldauer in Windeseile vergeht.
In 'Realm Of Sokar' wird es dann noch brachialer; eindringliche Hardcore-Shouts mischen sich erneut mit der Sludge-Basis und machen das Album schon zu diesem Zeitpunkt unsterblich. Die Drone-Eskapaden in 'Slaughters Of Apep' wirken da schon fast wie ein erholsamer Science-Fiction-Trip, der im nachfolgenden 'The Rising God' mit einem spacigen Psychedelic-Trip bei gleichbeliebender Brachialität abgeschlossen wird.
Wow, Wahnsinn, das muss man erst einmal verdauen, bevor man sich an den nächsten Durchgang dieser intensiven Reise begibt. VOID OBELISK hat mit minimalem Aufand ein echtes Monster geschaffen, auf dessen Live-Präsenz man sich schon jetzt freuen darf. Ob dann auch die instrumentale B-Ware, von der die Band im Promozettel berichtet, zum Einsatz kommt, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass dieser Trip seine Spuren hinterlässt und den Noise-Sektor bisweilen völlig revolutioniert. Und welche Band kann das heute noch von sich behaupten?
Anspieltipps: The Fall, Realm Of Sokar
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes