VOID, DIE - Die Void
Mehr über Void, Die
- Genre:
- Hard Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Release:
- 28.03.2014
- All Creatures Great And Small
- Nordic Wallqueen
- Verstehen Sie Spass
- Sacrifice
- Nordseegeistergeschichte
- Excalibur
Vielfalt ist das Zauberwort!
Das nenne ich mal eine gelungene Überraschung. Die beinahe harmlos ausschauende Erst-EP der norddeutschen Band DIE VOID beinhaltet sechs superbe Songs, die eine sehr breite musikalische Vielfalt bieten. Die Band um Szene-Urgestein Sascha Maurer (RITUAL STEEL etc.) liefert in dreißig Minuten ein Feuerwerk ab, das sofort mitreißt und unwillkürlich für Euphorie sorgt.
Sechs Songs, sechs unterschiedliche Stilrichtungen und trotzdem klingt alles immer nach DIE VOID. Schon der geschickt gewählte, zweisprachige Bandname bringt zum Ausdruck, wie einfach es sein kann, originell zu sein. Denn: Nur ein Schelm käme hier auf die Idee den Artikel Englisch auszusprechen. Hier stirbt niemand. Obwohl mal bei dem Gesangstempo des fulminanten Openers 'All Creatures Great And Small' schon mal einen Herzkasper bekommen kann. Man hat den Eindruck Sascha würde sich in den Versen beinahe überschlagen. Er wirkt ein bisschen gehetzt, was sich auf den Hörer überträgt. Dadurch entsteht eine angenehme innere Unruhe, die Adrenalin freisetzt. Dabei ist die Nummer musikalische gar nicht so rasant. Eher haben wir es mit einem flotten Heavyrocksong zu tun, der einfach Freude bereitet. Den Musizierenden, wie auch den Zuhörenden. Ein gelungener Auftakt.
Das anschließende 'Nordic Wallqueen' kommt danach wie ein psychedelischer Uptempo-Doom-Song daher und entwickelt sich mit der Zeit zum absoluten Hit. Dies liegt daran, dass die Herrschaften bei aller Verspieltheit niemals den Song aus den Augen verlieren und dass es ihnen obendrein noch gelingt selbst in einer Vier-Minuten-Nummer alle Barrieren zu durchbrechen. Das 70er-Jahre-Gedenk-Solo in diesem Song darf hier gern als gelungenes Beispiel dienen.
Noch bedächtiger kommt 'Verstehen Sie Spaß' aus den Boxen. Dieser Titel kracht herrlich brachial mit viel Beckengetöse und fein brummelndem Tieftöner aus meiner Anlage, während die Gitarre vor allem im Solo fast frei schwebend über dem Song agiert. Ganz toll. Auch die Tatsache, dass der Text nicht in Deutsch ist. Humor hat die Band.
'Sacrfice' klingt dann zwar vom Titel her martialisch, entpuppt sich aber als frech-fröhlicher Gute-Laune-Song, bei dem man geschwind die Rübe wackeln lassen kann. Sehr amtlich.
Das unaussprechliche 'Nordseegespenstergeschichten' ist dann mein Favorit des Rundlings. Mystisch und düster kriecht diese Nummer über mein Mobiliar und umhüllt mich. Der deutsche Text unterstreicht durch seine Härte auch noch die Dunkelheit dieser Nummer und wenn während des Refrains auch noch mit Brachialität das Instrumentarium malträtiert wird, ballt sich die Faust. Das wird live sicherlich total abgehen.
Der Rausschmeißer 'Excalibur' bietet abschließend erstklassigen Kraut'n'Hardrock, der vom leckeren Bassspiel lebt und in der zweiten Hälfte mächtig Gas gibt. Alle Musiker sind wunderbar gleichberechtigt zu hören und so kommt man in der Regel nicht umhin, nach Beendigung der Nummer die Wiederholungstaste des Abspielgerätes zu betätigen.
Diesen vielseitigen Rundling kann man für kleines Geld bei der Band bestellen. Der Kontakt lautet: c.gruber@gmx.de
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae