VOID, THE - Remember
Mehr über Void, The
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Eigenpressung / My Kingdom Music
- Remind Me I Have To Die
- Deja-vu (nur auf Vollversion)
- Lost In Oblivion
- Song For The Lost Sound
- The Door Of Hell
- Cadmo
- Macha (nur auf Vollversion)
- Deat (nur auf Vollversion)
- Beauty (nur auf Vollversion)
Zwei Jahre nach der Vergangenheitsbewältigung in Gestalt des Albums "Farewell" sind Genuas Düstermetaller THE VOID mit einem neuen Album namens "Remember" zurück, das bizarrerweise als halbstündige Promoversion mit fünf Stücken und als vollständiges Album mit neun Tracks erschienen ist. Uns liegt leider nur die gekürzte Fassung vor, so dass sich meine Besprechung leider nur einem Teil des Albums widmen kann.
Obwohl die Männer von der ligurischen Küste ihrem Stil treu geblieben sind und nach wie vor Gothic Metal mit melodischen, progressiven, aber auch extremeren Elementen spielen, ist gegenüber dem Vorgängerwerk eine Steigerung zu beobachten, die sich in einem etwas druckvolleren Sound, ausgereifteren Arrangements und einer deutlich verbesserten Gesangsleistung von Demon äußert. Es ist dem Sänger gelungen, das traurig-melancholische Timbre seiner Stimme zu bewahren, dabei aber deutlich ausdrucksstärker und kraftvoller zu klingen als noch auf "Farewell". Das bezieht sich auf alle Gesangsstile. Die klaren Passagen sind prägnanter, während die Screams und Growls bissiger rüberkommen.
Wie von einer Spieluhr und mit flüsterndem Gesang eingeleitet, ist der stimmungsvolle Anfang mit 'Remind Me I Have To Die' und seinem sehnsuchtsvollen Refrain bereits das erste beschauliche, aber wirkungsvolle Highlight der Scheibe. Einen starken elektronischen Einschlag im Drumsound und bei den Synths hat 'Lost In Oblivion', das auch mit schönen Chören, einem kurzen geisterhaften Schwarzmetall-Segment und einem tollen Gitarrensolo aufwarten kann. Obwohl das Keyboard nach wie vor eine tragende Rolle spielt, brät auch die Gitarre intensiver als früher, so dass die Riffs und wirklich starken, melodischen Soli auch richtig zur Geltung kommen können. Hört euch einfach mal 'Cadmo' an, und ihr wisst, was ich meine. Hier passt auch die Mischung aus tiefem Trauerkloßgesang und den zwar sehr dezent eingesetzten, aber schön kontrastierenden Screams. Im Intro wirkt 'Song Of The Lost Sound' recht rockig, aber doch irgendwie entrückt, wobei der Song an sich für mich aber ein wenig vor sich hinplätschert und etwas mehr Dramatik vertragen hätte. Die sehr aggressive Kulmination kurz vor der Coda ist dann aber noch mal richtig stark. 'The Door Of Hell' lässt im Erzählerintro noch mal viel Raum für elektronische Sounds, die aber in der Folge in das härteste Stück des Albums münden, so dass THE VOID auch zum Schluss mit einem überdurchschnittlich guten Exponat aufwarten können.
Während "Farewell" trotz einiger netter Ansätze noch recht durchwachsen und wenig zwingend war, sind die Genueser mit "Remember" nun auf dem besten Wege, sich als kompetente und eigenständige Nachwuchshoffnung eines nicht mehr wirklich florierenden Genres zu etablieren, so dass ich den Gothicfans unter euch durchaus empfehlen möchte, mal die Hörproben näher zu begutachten.
Anspieltipps: Remind Me I Have To Die, Cadmo, The Door Of Hell
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle