VOKODLOK - The Egregious Being
Mehr über Vokodlok
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.03.2025
- The Human
- Death Terror
- Warzone
- Disdain
- Bestiarium
- Jagh ‘lw vlpoQ
- Denizen
- The Faces Within
- The Monster
Aus dem Frust wird eine Tugend - dritter Anlauf, dritter Treffer!
Die Jungs von VOKODLOK können sicherlich ein Liedchen davon singen, wie schwierig es für eine Band aus dem rumänischen Underground ist, auf internationaler Ebene Fuß zu fassen. Nach einer ersten Sturm- und Drangphase direkt nach der Bandgründung 2000 konnte man mit "Mass Murder Genesis" ein vielversprechendes Debüt in den Orbit jagen, welches dort aber weitestgehend unbeachtet seine Kreise zog, weil die Truppe mangels anständigem Vertrieb kaum ihre Zielgruppe erreichte und weder Streaming-Plattformen noch andere Musikdienste wie Bandcamp zu der Zeit existierten. Nach einigen dürren jahren entschieden sich die Musiker, ihr Projekt für ganze zehn Jahre ruhen zu lassen, bevor man sich 2018 dann wieder zusammenfand, um einen weiteren Anlauf zu wagen. 2020 folgte mit "Oracle's Fury" ein weiterer Aufschlag, doch einen Plattendeal erlangte VOKODLOK auch hiermit nicht. nach einigem Struggle konnten sich die Musiker jedoch durchringen, weiterzumachen und auch künftig vorwiegend in Eigenregie zu agieren - zum Glück, denn eine Platte wie "The Egregious Being" wäre sonst wohl nie zustandegekommen.
Und dass VOKODLOK der extremen Szene einiges zu bieten hat, bewiesen die neun frischen Kompositionen auf alle Fälle. Die Combo aus Timisoara vermischt Elemente aus dem thrashigen, teils technischen Death Metal mit Komponenten aus dem finsteren Sektor, wenngleich der Black Metal auch auf "The Egregious Being" nie so ganz durchschlägt. Vielmehr zeigt VOKODLOK deutliche Einflüsse aus der amerikanischen Todesblei-Szene der 90er, die schließlich von einigen Bay-Area-typischen Riffs unterlegt werden und hin und wieder auch den Teutonen-Bereich der etwas raueren Noten anstupsen. Die Band ist in Sachen Handwerk auf jeden Fall voll auf der Höhe, kann aber auch beim Songwriting sofort überzeugen, einerseits weil die vielseitigen Ansätze dank einige punktgenauer Breaks prima unter einen Hut kommen, andererseits aber auch, weil hier nicht stumpf geballert wird, sondern der musikalische Anspruch von VOKODLOK in allen Nummern sofort greifbar ist. Und wenn dann doch mal stilübergreifend puristischer, melodischer Black Metal zelebriert wird wie etwa in 'The Faces Within', entsteht kein wirkliches Befremden, weil die eigentlichen Wurzeln der Osteuropäer auch hier prima in den Song eingearbeitet werden.
Bereits in der jüngeren Vergangenheit gab es einige Aha-Erlebnisse aus dem rumänischen Underground, vorwiegend aus dem Hause Loud Rage. An diese guten Eindrücke kann VOKODLOK nicht nur anknüpfen, sondern sie mit einer sehr souveränen Darbietung ganz locker bestätigen. "The Egregious Being" gehört definitiv auf den Zettel der Black/Death-Gemeinde und bringt der Truppe nach einem Vierteljahrhundert nun hoffentlich auch die verdiente Anerkennung!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes