VOLCANOVA - Radical Waves
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2020
Mehr über Volcanova
- Genre:
- Stoner / Heavy / Prog / Doom Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- The Sign Records
- Release:
- 21.08.2020
- Welcome
- Where's The Time?
- Super Duper Van
- I'm Off
- Stoneman Snowman
- Sushi Sam
- Mountain
- M.O.O.D.
- Got Game
- Lights
Wüste(n)klänge aus Island
Da das Cover auf den ersten Eindruck hin doch eher Thrash/Crossover-Sounds suggeriert, ist die Überraschung umso größer, dass die Band mit einem erdigen, in Richtung Wüsten/Stoner Rock angelegten Intro mit dem Titel 'Welcome' ins Geschehen einsteigt.
Dieser Stil scheint VOLCANOVA am Herzen zu liegen, denn mit dem kräftigen Eröffnungstrack 'Where's The Time?' lässt das aus Island stammenden Trio unmissverständlich erkennen, dass es sich in dieser Ecke zu Hause fühlt und jene Klänge auch sehr ordentlich umzusetzen vermag. Im Verlauf der Spielzeit wird jedoch ebenso deutlich, dass Samúel Ásgeirsson (guit., voc.), Dagur Atlason (dr.) und Þorsteinn Árnason (bass) nicht nur geradeaus und punktgenau zu rocken wissen, sondern auch für eine eher verquer angelegte Gangart viel übrig haben.
Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern sollte obendrein auch eine breitgefächerte Zielgruppe auf die Truppe aufmerksam machen können. Allerdings sei hinzugefügt, dass die Songs von VOLCANOVA selbst dabei auf Riffs basieren, die eindeutig der "alten Schule" zuzuordnen sind. Schließlich merkt man den Songs, selbst bei einer gehörigen Affinität zu MASTODON, wie etwa in 'I'm Off', durchweg ihren Iommi-Einfluss an. Neben BLACK SABBATH scheint aber auch KYUSS für die musikalische Entwicklung der drei Jungs überaus essenziell gewesen zu sein, als sie sich 2014 unter dem Banner VOLCANOVA zusammentaten.
Das ist nicht zuletzt der bei aller Heftigkeit tiefenentspannt-lässigen Atmosphäre der Songs anzumerken, die immer wieder den Eindruck erwecken, die Truppe würde sich irgendwo in einer US-amerikanischen Wüste befinden und nicht auf ihrer, zwar zweifelsfrei wunderschönen, aber nun wahrlich nicht gerade klimatisch anziehenden Heimat. Auch hinsichtlich der Umsetzung der Ideen gibt es nichts zu bemängeln. Im Gegenteil, man merkt den Burschen an, dass sie nicht nur mit Feuereifer, sondern auch mit der entsprechenden spieltechnischen Kompetenz zu Werke gehen.
Dadurch bleibt einzig zu bemängeln, dass sich die Anzahl an Hooks und einprägsamen Melodien leider noch ein wenig in Grenzen hält. Das allerdings dürfte mit wachsender Reife und Erfahrung zu ändern sein und außerdem hat "Radical Waves" auf jeden Fall auch diesebezüglich etwas zu bieten. Den bereits erwähnten Einstieg etwa, oder das sympathisch-knarzige 'Sushi Sam', oder auch das fett groovende 'M.O.O.D.'.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer