VOLKER - Dead Doll
Mehr über Volker
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Overpowered Records / Cargo
- Release:
- 23.06.2017
- Freaky Bride
- Obey!
- Negative Waves
- Suicide Love Addict
- Black Sunday
- Yell
- Voodoo Baby
- In Black & White
- Would You Play With Me
- It Summons Me To Follow
- Raven
- Yell (Remix by CNX)
Eigensinnige Franzosen!
Nach dem eher enttäuschenden letzten Werk von WEDNESDAY 13 ist die Suche nach Alternativen in Sachen alternativ gefärbter Horrorsounds neu eröffnet. Und nicht wenige sollten bei ihrer erneuten Exploration auch mal das aktuelle Werk der französischen Crossover-Truppe VOLKER antesten, die sich zwar nicht ausschließlich mit finsteren Sounds umgibt, aber gerade in den impulsiven Augenblicken wesentlich besser auf den Punkt kommt als der einstige MURDERDOLLS-Frontmann noch zuletzt.
Einen Freifahrtschein möchte man der Truppe um die leicht durchgedrehte Frontdame Jen Nyx jedoch nicht erteilen, da längst nicht alle Songs auf "Dead Doll" die Qualität haben, sich langfristig in den Ohrmuscheln festzusetzen. Einprägsamkeit ist zwar sicherlich nicht das oberste Gebot im Sound der Franzosen, aber da man in fast allen Tracks auf einen zielstrebigen Chorus zusteuert, der irgendwo zwischen minimiertem Industrial Rock und aggressiverem Alternative Rock steht, bleibt zu vermuten, dass VOLKER abseits ihrer experimentierfreudigen Haltung auch gerne den einen oder anderen Hit produzieren möchte - und das gelingt eben nicht in allen Fällen.
Was eben nicht gefällt, ist die Systematik im Songwriting, die speziell im ersten Abschnitt von "Dead Doll" viel zu schnell zu durchschauen ist. Ein paar freche Gitarren werden hier mit der eindringlichen, leider aber zu häufig verzerrten Stimme von Miss Nyx gekreuzt, in Windeseile wird der Refrain eingeleitet, und bevor man sich versieht, ist der Song auch schon wieder am Ende angelangt. Das mag alles definitiv für die Zielstrebigkeit der Band sprechen, aber hin und wieder geht es dann einfach eine Spur zu schnell. Und außerdem ist auch nicht jeder Chorus wirklich brauchbar.
Und trotzdem: Über weite Strecken ist "Dead Doll" absolut gefällig, hat ein paar markante Augenblicke und macht zunehmend mehr Spaß, je mehr die Band von ihrer stringenten Linie abweicht. 'Yell' und 'In Black & White' beispielsweise durchkreuzen das Schema und sorgen für eben jenes Maß an Abwechslung, das man zuvor noch so schmerzlich vermisst. Zum Schluss reicht das vielleicht nicht mehr aus, um in Euphorie zu geraten, aber immerhin kann man VOLKER ruhigen Gewissens eine ordentliche, solide Leistung bescheinigen - und mehr ist erstmal auch nicht verlangt!
Anspieltipps: Suicide Love Addict, It Simmons Me To Follow
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes