VOLKSTROTT - Todeskunst
Mehr über Volkstrott
- Genre:
- Modern Folk Metal
- Label:
- Johnsilver / Soulfood
- Release:
- 30.03.2007
- Zu schön
- Augenblick
- Todeskunst
- Maskenball
- Feuersbrunst
- Deine Welt
- Reißt die Mauern ein
- Schuld
- Scherbentanz
- Aus meiner Brust
- Nur du allein
- Abendrot
- Im Schatten
Ein harter, düsterer Einstieg, schnelle Riffs und dank eines Dudelsacks mittelalterliche Töne – dann der Bruch: sanfter, aber bestimmender Gesang auf seichtem Hintergrund. Doch auch die Stimme wird im nächsten Part dunkler. So beginnt 'Zu schön', der erste Song auf dem Debüt-Album "Todeskunst" von VOLKSTROTT.
VOLKSTROTT – das ist eine siebenköpfige Band aus Berlin, die mit ihren Klängen eine Mischung aus Mittelalter, Folk, Metal und Rock zaubert. An Melodie fehlt es jedoch keinem Song und gerade der Dudelsack und die Violine bringen eher ungewöhnliche Töne in die insgesamt 13 Lieder ihres Debüt-Albums: Sie machen eben "modernen Folk Metal".
Von Trott kann auf der ganzen Scheibe allerdings nicht gesprochen werden. Eine Verbindung zum F(v)olk kann da viel einfacher hergestellt werden: Alle Songs sind sehr melodiös, meist recht rockig und tanzbar. Damit also gut für das Volk geeignet, womit der Hörer gemeint sein könnte, denn immerhin geht die Melodie recht schnell auf den eigenen Körper über. Selbst wenn man keine mittelalterlichen Klänge mag, fühlt man sich als Hörer dazu gezwungen mitzuschwingen. Eine wohl tödliche Waffe, die VOLKSTROTT mit ihrer Mischung hervorgebracht haben.
Von dem Album "Todeskunst" gibt es einen gleichnamigen Song auf dem Silberling, welcher noch andere Facetten der Stimme des Sängers Bejamin "LeBen" Krombach zeigt: Auf der einen Seite wirkt sie im eingängigen Part sehr männlich, sexy und bestimmend und im ruhigen Teil wiederum schon fast zerbrechlich. Gehauchte Worte wie "Todeskunst" können einem bei dieser Stimme jedoch keine Angst einflößen.
Doch VOLKSTROTT würden wohl nicht so heißen, wenn sie keine Vielfalt an Emotionen in ihren Songs freisetzen könnten. So wirkt 'Feuersbrunst' beispielsweise mit diesem zähen Violinenstreichen sehr melancholisch und fast schon traurig. Das Ganze wird aber von 'Deine Welt' übertroffen, gerade der Text lässt den Hörer recht schnell in eine sentimentale Stimmung verfallen, die wiederum nochmals vom Gesang im Refrain verstärkt wird: "Deine Welt, dein Vertrauen, all deine Liebe - ich will sie nicht."
Auf "Todeskunst" gibt es auch andere Emotionen: So ist zum Beispiel 'Scherbentanz' ein recht rockiger, härterer Song und vor allem aufgrund des Gesangs auffällig. Genaueres wird dazu hier aber nicht verraten. Ein anderer auffällig interessanter Song ist auch 'Im Schatten': ein gekonnter Wechsel zwischen eher düsteren, kurzen Stücken, dann wieder dieser behutsame Gesang, und hinzu kommen kurze, aber harte Gitarrenriffs, die zum Teil mit einer leicht bedrohlich oder doch eher ängstlich und verwirrt klingenden Stimme kombiniert werden.
Mit ihrem Debüt-Album "Todeskunst" haben VOLKSTROTT einen Silberling geschaffen, der gerade durch seine Abwechslung hervorsticht: eine gute Mischung aus eher folklastigen, mittelalterlichen Klängen, die mit rockigen, harten bis hin zu eher sanften Tönen kombiniert werden.
Anspieltipps: Deine Welt; Aus meiner Brust
- Redakteur:
- Franziska Böhl