VOLSTER - Arise
Mehr über Volster
- Genre:
- Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- ROAR! Rock Of Angels Records
- Release:
- 13.11.2020
- Revolution
- Arise
- Hanging On
- Come Undone
- Turn The Tide
- End Of The World
- Gravity
- I Wish
- Follow You
- Sign Of The Times
- Highroad
- Til The End Of Time
Schwedischer Melodic Rock par excellence
Vor zwei Jahren veröffentlichten die Schweden ein starkes Debütalbum, das beständig zwischen Heavy Metal und Melodic Rock pendelte und sich nicht ganz für eine Seite der Medaille entscheiden konnte. Nun liegt mit "Arise" der Nachfolger vor und – so viel sei vorab verraten - der Fokus ist mehr in Richtung Melodic-AOR-Rock gerutscht.
Die größte Überraschung im Vorfeld jedoch ist, dass VOLSTER ganz offiziell auf Duo-Größe geschrumpft ist. Neben Henrik Lundberg an den vier Saiten ist "nur" noch Ulf Andersson an der Klampfe und (jetzt neu) dem Gesang mit an Bord. Somit gibt es an vorderster Front einen entscheidenden und karrieretechnisch meist schwierigen Wechsel, der aber im vorliegenden Fall recht geschmeidig verläuft. Ulf macht seine Sache nämlich sehr ordentlich und steht seinem Vorgänger Peter Tenning in Nichts nach. Wir haben es hier zwar nicht mit einem weiteren schwedischen Ausnahmesänger zu tun, aber seine hoch melodische Stimme ist angenehm temperiert und passt perfekt zum Gesamtsound. Er scheint sich in allen Lagen sehr wohl zu fühlen und wirkt sehr souverän, kommt nur im rockigen 'I Wish' ein wenig an seine stimmlichen Grenzen.
In Sachen Musik hat die Gitarrenfraktion die positive Zakk-Wylde-Schlagseite des Vorgängers ein wenig zurückgefahren. Zwar finden sich auf der Scheibe weiter zahlreiche Riffs, die knackig und treibend aus den Boxen krachen ('Arise', 'Gravity', 'Come Undone', 'Sign Of The Times'), sie sind aber aktuell mehr in den Gesamtsound eingebettet. Das macht die ganze Geschichte etwas linearer und massentauglicher. Die Ecken und Kanten wurden ein wenig geschliffen. Und trotzdem bewegen sie sich weiterhin zwischen den Welten, denn immer mal wieder rockt die Band mit viel Dampf durch die Gegend, nur um im nächsten Moment diesen wieder herauszunehmen und sich eher im seichten AOR-Umfeld einzunisten ('Hanging On', 'Turn The Tide', 'Follow You'). In den metallischeren Songs erinnert VOLSTER ein wenig an DEVIL’S TRAIN und Konsorten, während die Parallelen in den ruhigeren Phasen eher zu Bands der Marke HOUSE OF LORDS bestehen. Mir persönlich gefällt der kraftvolle Ansatz der Musik und auch die moderne Produktion punktet. Ein paar leichte Abzüge gibt es von mir für die etwas gemäßigteren Momente, speziell im zweiten Teil der Scheibe, die nicht immer ganz so prägnant sind. Trotz großartiger Melodien fehlen mir in diesen Radio-kompatibleren Stücken die notwendigen Ankerpunkte. Aber Achtung: das ist Jammern auf hohem Niveau.
Alles in allem also ist "Arise" ein starkes Zweitwerk, das mit einem schönen Artwork daherkommt und alle Melodic-Rock-Fans weltweit begeistern dürfte.
Anspieltipp: Arise, Come Undone, End Of The World
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach