VOLTRON - Beyond An Armoured Skin
Mehr über Voltron
- Genre:
- SludgeDoomSwampRock
- Label:
- Raddatz Records
- Release:
- 07.06.2007
- Wollacken
- Triathlon
- Hibernation
- The Skin
- Evil Plan Z
- Ouverture (A New Calf)
- Blossom Of Despair
Hurra, nun endlich eine VOLTRON-Konserve auffe Ohren. Janz Ba'lin steht Kopp, wa? Und ick ooch. Denn "Beyond An Armoured Skin" ist ein roher Raubatzen, ein bratende Krachkanonade. Hält man verstohlen kurz ein Ohr in die florierende Berliner ... na ja - Gitarrenszene, so ist klar, dass irgendwo zwischen den BEATSTEAKS, THE OCEAN, KINT oder auch wahlweise ORTH eine Bölke dieser Art existieren wird. Muss. Die doppelt besetzte Gitarrenkrachstelle braut dicksten Sound - dem guten alten geselligen Doom nicht unähnlich. Nur moderner, ruppiger und frenetischer. Die Rhythmus-Sektion untersetzt die immer wieder variierenden Doppelläufe mit dickem Brei, eine zähe Basis, die mit Nägeln gefüttert ist. Aber abgestumpft wirken diese Elemente samt und sonders nicht, denn immer wieder zupfen Tempowechsel und längere sich steigernde Instrumentalpfeiler die Spannung der Stücke nach oben.
Kerry Klonk und Mars Brennen heißen die infamen Bürgerlichkeiten links und rechts am Bühnenrand, welche sich virtuos die Saiten aufeinander abstimmen. In trauter Gegenseitigkeit wird sich aus dem Sumpf hervorgeschraubt. Anfeuerung gibt es von Lavendel, ja dem garstigen Lavendelstrauch, der dem Core hier seine beiden Krachstempel aufdrückt. Er ist derjenige der auch die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE stilistisch einzubauen weiss.
Über und besser inmitten dieses ganzen dräuenden Ensembles aber krachledert Dionysos Tinnitus, das geheimratsbeeckte Sängerlein. Die Vermutung liegt nahe, dass Eure Grobheit fürderhin den Job nicht umsonst bekommen hat. Denn er ist bestens befähigt, die beiden Geschwister Wut und Rage in das Gefecht zu werfen. Portionen langsamerer Gangart schmelzen in die Songs ein und erhöhen die Spannungsbögen ein ums andere Mal effektvoll.
Seit 2004 zum Quintett gewachsen, rollen sieben intensive Gehaltvollheiten über Einen weg. Einhelligkeit scheint innerhalb der Truppe darin zu bestehen, die Konstruktionen noch perfekter, immer noch ausgefeilter zu basteln, ohne aber den Song an sich aus den Krallen zu lassen. Verweigert sich die Band zwar persönlich direkter Einordnung, so soll'n se mich ruhig wegschubsen, wenn ich sage, dass da ein soundig-groovender Profi-Doom-Core-Bastard geboren ward. Den "Bastard" gibt's für den immer mal wieder durchscheinenden Metal-Anteil. Aber dett passt, Alder!
Investigative Hervorhebungen tue ich mal tunlichst nicht machen tun, "Beyond An Armoured Skin" sollte in Gänze verschlungen werden. Da haben die Berliner ganz Recht, das ist eine Art Reise. Wer sich auf 'Wollacken' oder 'Ouverture (A New Calf)' setzt, wird sich selbst überzeugen können. Ein Ausflug mit dem Panzer.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben