VOLTRON - Kollapsar
Mehr über Voltron
- Genre:
- Doom / Post Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Finest Noise
- Release:
- 01.12.2017
- Intro
- Wo der Teufel seine Unterhose verlor
- Grosse Bohrung des Essigs
- Vantablack
- Targel Sparzan
- Noch doppelt krass
- Süssstoffffotsssüs
- 4284Emo
- A Little Bit Of Titanium White
Bekloppt, aber doch überragend!
Sie lassen das kaspern nicht und spulen doch bierernst ihr Programm ab: Bei kaum einer Band stehen die Entgleisungen in den Songtiteln in einem so starken Kontrast zum musikalischen Output wie bei den Herren von VOLTRON. Nachdem die Band eine ganze Weile nichts von sich hat hören lassen und zudem den Posten am Mikro neu umverteilt hat, kehrt die Truppe aus Berlin endlich mit neuem Stoff zurück und erklärt mit dem Material von "Kollapsar" auch gleich, warum die etwas längere Paause dringend notwendig war. Die Band hat sich inhaltlich noch einmal neu sortiert, einen dezent experimentelleren Sound gewählt und in Sachen Dynamik noch einmal völlig neue Wege beschritten, die heuer zu gewaltigen Ergebnissen führen.
"Kollapsar" ist ein echtes Schwergewicht, das eine Menge Geduld mit den eigenen Arrangements hat, aber gleichzeitig auch reichlich Geduld bei seinen Zuhörern einfordert. Die Band dehnt die Instrumentalpassagen maximal, zieht sich gerne mal für akustische Jams zurück, schwört gleichzeitig aber auch auf die Kraft so mancher überraschender Sludge-Explosion, die sich wunderbar in den post-metallischen Konsens einbetten lässt, den VOLTRON sich zu Eigen gemacht hat. Die Songs sind extrem sperrig, manchmal gar progressiv, und ebenso ist ihre jeweilige Stimmung nicht immer sofort mitreißend oder gar Gänsehaut-tauglich. Doch je weiter die Band in ihren Songs fortschreitet, je größer die Spannung wird, desto fulminanter feiert VOLTRON immer wieder ein neues Comeback, feuert warme Stoner-Riffs durch die Verstärker und zelebriert trotz all der kopflastigen Arrangements die Leichtigkeit des musikalischen Seins - nur eben auf einer weitaus anspruchsvolleren Ebene.
"Kollapsar" ist eine Herausforderung, vor der man gerne mal kollabieren kann, weil VOLTRON bei dieser monumentalen Geduldsprobe auf dem Rasiermesser reitet. Doch die Band hält die Balance, bleibt in der Spur und erkundet den doomigen Heavy Rock von einer bis dato noch nicht allzu weit erforschten Seite. Dass das nicht jedem gefallen wird, ist sonnenklar. Fans der ersten Stunde werden sich aber freuen, denn VOLTRON ist heuer stärker denn je zuvor!
Anspieltipps: Targel Sparzan, Grosse Bohrung des Essigs
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes