VOODOMA - The Anti Dogma
Mehr über Voodoma
- Genre:
- Dark Melodic Metal
- Release:
- 02.01.2009
- Prologue
- Another Me
- My Religion
- One Second In Life
- Doomsday Messiah
- Face The Enemy
- Jesus Crime
- Salvation Calling
- Black Rain
- Warchild Lullaby
- A Question Of Faith
Dark Melodic Metal aus Düsseldorf mit erheblichen Soundschwächen auf dem dritten Album.
VOODOMA kommen aus Düsseldorf und legen uns mit "The Anti Dogma" ihre mittlerweile dritte Scheibe vor. Musikalisch haben wir es hier mit Dark Melodic Metal zu tun, der einen deutlich skandinavischen Einschlag besitzt und ganz grob irgendwo zwischen HIM und STRATOVARIUS anzusiedeln ist. Das sind die reinen Fakten, die Wahrheit kommt aber bekanntlich aus den Boxen.
Und da fällt schon beim Opener 'Another Me' auf, dass man zwar gelegentlich auf coole Keyboardflächen oder moderne Samples setzt, sich aber ansonsten bei der Instrumentierung stark zurückhält. Großartig markante Riffs werden hier nicht geboten, das Songwriting ist klassisch und teilweise sogar arg vorhersehbar. Das geht natürlich zu Lasten der Abwechslung, der allgemeinen Spannung und letztendlich eben auch auf Kosten der Musik. Zwar könnte man 'My Religion' und 'Black Rain' durchaus in die Dark-Rock-Schublade stecken und auch bei 'Salvation Calling' sowie dem abschließenden 'A Question Of Faith' zieht man etwas das Tempo an, was aber nur Nuancen sind in einer ansonsten dahinplätschernden Melodic-Metal-Masse.
Da reißt auch der gute Gesang von Michael Thionville kein Ruder mehr herum, denn er singt zwar in einer anderen Liga, aber schließlich doch nicht so prägnant, dass die Musik sich dahinter verstecken könnte. In den ruhigen Strophen ist er noch nicht schmachtend und in den harten gesanglich hohen Tonlagen noch nicht sicher genug. Auch an den härteren und tieferen Passagen ('One Second In Life', 'Jesus Crime') muss man in Zukunft noch arbeiten. Dagegen macht er als Metalsänger in 'Doomsday Messiah' eine sehr gute Figur. Etwas kontraproduktiv ist insgesamt die Tatsache, dass der Gesang sehr weit im Vordergrund steht und schlecht in die Musik eingebettet wurde. Dadurch werden auch einige vorhandene Ungenauigkeiten nicht aufgefangen und stechen sofort ins Auge.
Dieses Problem hat aber nicht nur der Gesang, sondern auch die Instrumentalfraktion. Die Basissounds sind einfach nicht stark genug, um sich in der breiten Masse durchsetzen zu können. Das Schlagzeug klingt wie ein Computer, die Becken schmerzen in den Ohren, weder drücken die Klampfen, noch pumpt der Bass. Spielerisch haben sich ebenfalls ein paar Unsauberkeiten eingeschlichen ('Face The Enemy') und über die Qualität der Soloarbeit, vor allem aber über deren Sound muss man sich dringend Gedanken machen. In dieser Disziplin ist "The Anti Dogma" nicht konkurrenzfähig. Vielleicht sollte man sich einfach beim nächsten Mal richtige Unterstützung mit ins Studio holen.
Ehrlich gesagt hätte ich beim mittlerweile dritten Output einiges mehr von VOODOMA erwartet. Die Songs sind nette Standards, die niemandem wirklich wehtun und vielleicht sogar dem einen oder anderen Melodic-Metal-Fan richtig gut gefallen dürften. Mir fehlen jedoch das Ausrufezeichen und das letzte Quäntchen Professionalität. Schade, es wäre mehr drin gewesen.
Anspieltipps: A Question Of Faith, My Religion, Doomsday Messiah
- Redakteur:
- Chris Staubach