VOODOO HIGHWAY - Broken Uncle's Inn
Mehr über Voodoo Highway
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.06.2011
- Intro (from 1972)
- Till It Bleeds
- The Fire Will Burn Away
- J.C. Superfuck
- Window
- Running Around
- Broken Uncle's Inn
- Heaven With No Stars
- Gasoline Woman
- In Fact It's The Worst
The next DEEP PURPLE?
"This Band is the next DEEP PURPLE" behauptet Craig Gruber, der mal Bassist bei RAINBOW, THE RODS und noch ein paar anderen Formationen war. Ich denke, man sollte hier schon etwas auf dem Teppich bleiben, wenngleich VOODOO HIGHWAY zweifellos enorm viel Potential haben, wie sie auf ihrem Album "Broken Uncle's Inn" beweisen.
Auf jeden Fall entführen die Italiener den Hörer auf eine Zeitreise zurück in die Siebziger. Stilistisch ist das Material durchaus stark mit DEEP PURPLE und URIAH HEEP verwandt, was nicht zuletzt an dem typischen Hammond-Orgel-Klang liegt. Die bluesige Note mancher Stücke erinnert dagegen auch an WHITESNAKE, während die Eingängigkeit eine Parallele zu RAINBOW zieht.
Das Songwriting kann man im Gros als gutklassig bezeichnen, und es ist zudem sogar noch recht abwechslungsreich. Während beim Opener 'Till It Bleeds' ein recht tougher Blues Rock im Mittelpunkt steht, wird bei 'The Fire Will Burn Away' vor allen Dingen geradlinig gerockt. Dabei standen bei einigen Riffs sicherlich auch T.REX Pate. Doch ich will VOODOO HIGHWAY nicht als arme Kopierer hinstellen. Sie fassen eben ein paar Einflüsse von Rockgrößen auf und zimmern darauf basierend gute Songs mit vielen eigenen Ideen.
Auch das stimmungsvolle 'J.C. Superfuck', der energievoll walzende Titeltrack 'Broken Uncle's Inn', das emotionale 'Heaven With No Stars' und das rifforientierte 'Gasoline Woman' mit seinem einprägsamen Refrain sind durchweg gelungene Kompositionen. Lediglich das etwas linienlose 'Window' und das zu verspielte und dadurch konfus wirkende 'Running Around' können nicht ganz den hohen Standard halten, sind aber immer noch recht solide Tracks.
Die technische Leistung der Italiener ist astrein. Sie transferieren den Old-School-Sound so gekonnt in die heutige Zeit, dass man annehmen könnte, sie hätten die 70er am eigenen Leib miterlebt. Bei der Produktion wurde darauf geachtet, dass es nicht zu transparent klingt und der Sound trotzdem druckvollen, modernen Maßstäben entspricht.
Doch auch jeden einzelnen Musiker kann man loben. Vielleicht ist Matteo Bizzaarri tatsächlich der Blackmore der Zukunft, oder Alessandro Duo ein neuer Jon Lord. Sänger Frederico Di Marco wird sicherlich kein Gillan2 werden, dazu hat er ein zu alternierendes Timbre. Doch er singt mit einer angenehmen, leicht rauen Stimme unheimlich variabel und ausdrucksstark, so dass sein Organ eher ein Markenzeichen für VOODOO HIGHWAY werden könnte.
Nachdem das Album mit jedem Durchlauf außerdem ein bisschen besser wurde, frage ich mich: "Werden aus denen doch die DEEP PURPLE der heutigen Zeit?" Nun, warten wir mal eine handvoll Alben der Italiener ab und resümieren dann wieder. Auf jeden Fall sollten sich Old-School-Hardrock-Fans "Broken Uncle's Inn" nicht entgehen lassen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Leon Fabian