VOODOO HILL - Wild Seed Of Mother Earth
Mehr über Voodoo Hill
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Frontiers Records/ Soulfood
- Release:
- 23.06.2004
- Make Believe
- Dying To Live
- Still Evergreen
- Atmosphere
- Wild Seed Of Mother Earth
- My Eyes Don't See It
- Can't Stop Falling
- Nothing Stays The Same
- Soul Protector
- She Cast No Shadow
- 16 Guns
Vor ein paar Jahren bekam ich zufällig die Scheibe "THE CAGE 2" in die Hand, auf der Gitarrist und Produzent Dario Mollo mit ex-BLACK SABBATH-Röhre Tony Martin einen modernen Hard Rock ablieferte, der sich bleibend in meine Gehirnwindungen einfräsen sollte. Damals stellte ich Herrn Mollo auf eine Stufe mit Produzent Roy Z, da sie es beide für mich bisher eindrucksvoll geschafft haben, den klassischen Rock- bzw. Metalsound in die heutige Zeit zu transportieren.
Nun liegt mir mit "Wild Seed Of Mother Earth" die zweite CD der Band VOODOO HILL vor, hinter der sich ebenfalls der Italiener Dario Mollo verbirgt. Diesmal holte er – wie bereits auf dem Debüt von VOODOO HILL - mit Glenn Hughes (u.a. ex-DEEP PURPLE) einen der wohl besten Rocksänger aller Zeiten an seine Seite. Und auch auf diesem Zweitwerk schafft es Mr. Mollo anscheinend spielend, den klassischen Hard Rock in ein modernes Soundgewand zu packen, den ich in dieser Form bisher noch nie gehört habe. So muss Hard Rock im neuen Jahrtausend klingen!
Dabei packt der Gitarrist mit seinen fett groovenden Riffs und den teilweise tiefer gestimmten Klampfen ein ums andere Mal die volle Breitseite aus und erinnert dabei positiv an Zakk Wylde. Er arbeitet dabei so gekonnt stilübergreifend und zaubert hier einen fetten erdigen Sound auf den Silberling, dass man einfach nur anerkennend den Hut ziehen muss. Der Vergleich zu Roy Z ist somit nicht nur passend, sondern wird noch einmal nachhaltig bestätigt.
So gibt es auf dieser Scheibe klassische Rocknummern ('My Eyes Can’t See', 'She Cast No Shadow'), balladeske Songs ('Wild Seed Of Mother Earth', '16 Guns'), rollende Mid-Tempo-Stampfer ('Can’t Stop Falling') oder auch Power Metal ('Still Evergreen') zu hören. So richtig ans Eingemachte geht es aber immer dann, wenn produktionstechnisch mit modernen Elementen und Sounds experimentiert wird und die Grenzen zum Heavy Metal fließend überbrückt werden ('Make Believe', 'Dying To Live' und 'Atmosphere'). Nicht alle Songs zünden sofort, doch werden sie vom Gesamtwerk mitgetragen und wissen spätestens nach zwei bis drei Durchläufen zu überzeugen.
"The final result 'Wild Seed ...' is possibly the heaviest release on which Glenn Hughes has ever sung!" meint die Plattenfirma im beiliegenden Info.
Ich kann dem nur beipflichten und würde gar sagen: Es ist mit die beste Arbeit, die der legendäre Sänger je abgeliefert hat. Über die gesamten elf Songs thront die Stimme von Mr. Hughes. Mal modern und hypnotisch ('Dying To Live'), mal intensiv ('Nothing Stays The Same') und einfühlsam ('16 Guns') oder auch psychedelisch ('Soul Protector' – bei diesem Song wäre ich gerne dabei gewesen, als er eingesungen wurde, war bestimmt lustig). Bei 'Wild Seed Of Mother Earth' klingt er gar wie der männliche Part von SADE oder lässt auch mal Robert Plant und Steven Tyler durchschimmern. Ganz großes Entertainment!
Neben Dario Mollo und Glenn "The Voice Of Rock" Hughes zeigen aber auch Schlagzeuger Roberto Gualdi, Bassist Fulvio Gaslini ('Nothing Stays The Same') und Keyboarder Dario Patti (schnelle Gitarren/Keyboard-Duelle in 'Still Evergreen'), was in ihnen steckt. Saubere Leistung. Hier passt einfach alles.
VOODOO HILL sitzen ein wenig zwischen den viel zitierten Stühlen (Metallern dürfte das Albums zu soft, klassischen Rockfans teilweise zu hart sein) und trotzdem kann ich dieses Werk nur allen Hard-Rock-Fans wärmstens ans Herz legen. Wer z.B. findet, dass "Scream" die beste PRETTY-MAIDS-Scheibe ist, der sollte hier unbedingt zugreifen. Ansonsten muss ich nun schnell in den nächsten Plattenladen, um mir die erste "THE CAGE" und das erste VOODOO-HILL-Album zuzulegen. Ich hoffe, wir treffen uns alle dort, wenn ihr "Wild Seed Of Mother Earth" ancheckt.
Bitte mehr davon!!
Anspieltipps: Make Believe, Atmosphere, Wild Seed Of Mother Earth
- Redakteur:
- Chris Staubach