VOTUM - :KTONIK:
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Votum
- Genre:
- Progressive Metal / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inner Wound Recordings 2016Inner Wound Recordings 2016Inner Wound Recordings 2016Inner Wound Recordings 2016 Inner Wound Recordings 2016Inner Wound Recordings 2016Inner Wound Recordings 2016Inner Wound Recordings 2016Inner Wound Recordings/Alive
- Release:
- 26.02.2016
- Satellite
- Greed
- Spiral
- Blackened Tree
- Simulacra
- Prometheus
- Horizontal
- Vertical
- Last Word
Eisgekühlter Polen-Prog.
Ich frage mich, weshalb diese Truppe noch keinen Platz in meiner Sammlung gefunden hat. Die Reviews ("Metafiction", "Harvest Moon") von meinem hoch geschätzten Kollegen Andrae lasen sich immer vielversprechend (Referenzen zu RIVERSIDE, IQ, ANATHEMA und ENCHANT) und sporadische Höreindrücke untermauerten dies. Doch es dauert bin zum ersten Soundcheck 2016 für eine genauere Faktenprüfung.
Es scheint mir, als habe VOTUM einen ganzen Tacken an Heaviness und Düsterheit dazu gewonnen. Die Atmosphäre auf ":Kthonic:" kommt mir vom ersten Song an kalt vor wie polnischer Winter. Breite, waberige Synthie-Teppiche legen sich über tiefer gestimmte modern-metallische Gitarren und ein kräftiger und ausdrucksstarker Sänger leidet in langgezogenen Vokalen, als wäre er gefangen in einem surrealen Traum. Dies Traumartige erinnert in der Tat an die ersten RIVERSIDE-Alben, doch der Vergleich hinkt mittlerweile, denn RIVERSIDE agiert heuer viel leichtfüßiger. Bei 'Spiral' pumpt der Bass unbarmherzig, verzerrter und verhallter Gesang pendelt zwischen Verzweiflung und Anklage. Kein Wunder, denn der arme Mann wird von ja einer (Gefühls-?)Spirale verfolgt.
Spirale ist ein gutes Stichwort, den die Musik hat einen spirulösen Verlauf. Sie bewegt sich in Wellen, schwillt an, ebbt ab, krümmt sich, schwillt an, bricht aus, zerfliesst in die Unendlichkeit und fängt dann am Nullpunkt wieder an, und das immerfort, womit sie sich wohl ein "Post"-Attribut einhandeln könnte. So unterscheiden sich auch die einzelnen Songs kaum. Die Atmosphäre ist hier der König, in ihr mitfliegen ist angesagt, konzentriert zuhören, nicht ablenken lassen. Das ist die Stärke wie die Schwäche das Albums, je nachdem wann, wie und warum man diese Musik hört. Deshalb möchte ich abschliessend als neue Referenz in puncto Stimmung gerne noch OSI und für Leute, die im Underground einfach alles kennen, die Franzosen NAIVE (zum Review zu "Altra") ins Spiel bringen, die musikalisch einen sehr ähnlichen Ansatz fahren. Zielgruppe: reinhören!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker