VOWER - Apricity
Mehr über Vower
- Genre:
- Alternative Metal / Prog Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Apricity Records
- Release:
- 08.07.2024
- Shroud
- In The Wake Of Failure
- False Rituals
- Eyes Of A Nihilist
Perfekter Einstand für die talentieren Prog-Alternative-Metaller!
Manchmal finden sich Dinge einfach wie von magischer Hand gelenkt zusammen. So geschehen auch bei den Prog-Alternative-Metallern VOWER, die uns gerade ihre Debüt-EP "Apricity" präsentieren, die es aktuell zum meinem Leidwesen nicht als CD zu erwerben gibt. Dafür könnt ihr euch das Teil als schmuckes Vinyl sichern, oder die Songs streamen oder downloaden. Hinter dem Fünfer stehen dabei hochtalentierte Musiker, die sich gleichzeitig ohne musikalisches Projekt wiederfanden und sich daher kurzerhand zusammenschlossen. So haben wir mit Gitarrist Joe Gosney und Schlagzeuger Liam Kearley gleich zwei ehemalige BLACK PEAKS-Musiker am Start, während Sänger Josh McKeown zuvor bei PALM READER aktiv war. Komplettiert wird das Lineup von Basser Rory McLean und YouTube-Gitarrenheld Rabea Massaad (Ex-DORJE, Ex-TOSKA, FROGLEAP), wobei mein persönliches Interesse insbesondere durch die Beteiligung des letztgenannten Musikers geweckt wurde.
Was soll ich sagen, die vier Tracks der ersten Kurzrille klingen genauso, wie man das anhand der Vergangenheit der beteiligten Musiker vermuten würde. Soll heißen, dass wir einen modernen Mix aus Alternative Rock und Metal geboten bekommen, der sich teilweise proggig gibt, gleichzeitig aber auch vor melancholischen und melodischen Tönen nie zurückschreckt. Die tiefergestimmten Gitarren liefern dazu noch eine minimale Prise Djent und runden ein Gesamtbild ab, das jedem Fan von modernen Tönen gefallen sollte. Aber dieses Kriterium erfüllen heutzutage ja viele Bands, scheitern allerdings immer wieder daran, wirklich zwingende Tracks zu komponieren. Doch auch hier spielt VOWER die gesammelte Erfahrung aller Mitglieder aus und legt mit 'Shroud' und 'In The Wake Of Failure' direkt zwei kompakte Volltreffer vor, die von Raserei mitsamt wuchtigen Screams bis hin zu ausladenen Refrains die gesamte Palette des Bandsounds abdecken. Als Star der Show entpuppt sich für mich dabei schnell Fronter Josh, dessen Stimme einen wohltuenden Kontrast zum Rest der modernen Metalszene bildet. Wo viele Kollegen nämlich gerade beim Klargesang doch eher poppig unterwegs sind, hat Josh immer einen leicht rauen Charakter in der Stimme, der ihm gerade bei den Klargesängen einen starken Wiedererkennungswert verpasst und sogar vereinzelt an punkige Kollegen denken lässt. Ebenso beherrscht er die geschrienen Momente hervorragend, auch wenn er sich auf der Debüt-EP primär im Klargesang bewegt.
Selbige Kurzrille hat übrigens mit dem Eröffnungsdoppel noch lange nicht ihr Pulver verschossen, denn 'False Rituals' entpuppt sich an dritter Stelle der Trackliste als kompakter Hit, der schon nach einem Durchlauf komplett zündet und bei mir Gedanken an DEFTONES-Großtaten weckt. Getoppt wird die Nummer aber prompt noch von 'Eyes Of A Nihilist', das mit einer abgedrehten Gitarrenmelodie beginnt und danach zu einer herrlich dynamischen Komposition wird, die in den ruhigen Strophen eine wunderbar melancholische Stimmung verbreitet, nur um sich im Refrain dank der Gitarrenleads zu einem unheimlich epischen Kracher aufzuschwingen, bei dem sich mir sofort sämtliche Nackenhaare aufstellen.
Ihr hört es schon, VOWER ist vielleicht einer der spannendsten Newcomer des aktuellen Jahres und "Apricity" gehört jetzt schon zu meinen Favoriten in Sachen Alternative-Prog-Metal in diesem Kalenderjahr. Dass ihr als Fans des Genres die EP unbedingt antesten müsst, versteht sich da von selbst. Auch die Show des Fünfers auf dem diesjährigen Euroblast Festival solltet ihr keinesfalls verpassen und wer weiß, vielleicht bekommen wir dort ja auch noch mehr Songs als nur die bisher veröffentlichten vier Nummern zu hören. Das erste Album der Truppe kann in meinen Ohren jedenfalls nicht bald genug in den Startlöchern stehen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs