VOYAGER - I Am The ReVolution
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2009
Mehr über Voyager
- Genre:
- Progressive Metal/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dockyard 2/Soulfood
- Release:
- 25.09.2009
- Land Of Lies
- Common Ground
- Lost
- The Devil In Me
- Close Your Eyes
- Total Existence Failure
- Straight To The Other Side
- In My Arms
- Times Like These
- On the Run From the World
- Without A Sigh
- I Am The ReVolution
Ein Juwel im progressiven Universum mit reichlich Theatralik und zuckersüßen Melodien.
Es ist bereits das dritte Album der Australier VOYAGER, das dieser Tage mit "I Am The Revolution" in die Plattenregale geflattert kommt. Die Band präsentiert uns ein waghalsiges Potpourri aus flottem Melodic Metal, ein paar Einsprengsel modernen Schweden Metal und ganz viel Dark Rock der Marke HIM und –Achtung- A-HA. Gerade die norwegische Popband muss als Vergleich herhalten, da sie als Inspirationsquelle für eine Metalband ungewöhnlich ist und der Gesang von Keyboarder Daniel Estrin eine mehr als verdammte Ähnlichkeit mit Morten Harket aufweist.
Was auf den ersten Blick ein wenig nach einem gewollten Mix verschiedener Stile klingt, hört sich im Ergebnis gar nicht so schlecht und wirklich interessant an. VOYAGER halten fast durchgehend das Tempo hoch, packen ab und an auch ein paar coole Riffs aus, die aber ständig mit irgendwelchen Keyboardflächen untermalt oder aufgeblasen werden. In den Soloteilen duelliert man sich in bester MALMSTEEN-Manier, wobei mich hierbei nur der gelegentliche Synthiesound der Achtziger etwas stört. Alles in allem eine gute Leistung. Im Opener 'Land Of Lies' zitiert man LAMB OF GOD, in 'On The Run From The World' unverblümt SOILWORK. Die beiden etwas ruhigeren Rocker 'In My Arms' und 'Without A Sigh', die von modernen Drumloops getragen werden und stark an A-HA erinnern, sind die Höhepunkte dieses Albums. 'Close My Eyes' dagegen wartet mit einem sehr erhabenen Gänsehautrefrain auf (PAIN OF SALVATION lassen grüßen) und 'The Devil In Me' sowie 'Lost' überzeugen durch progressive Spielereien und schwebende Songhöhepunkte. Insgesamt ist das wirklich interessant, was die Australier hier bieten, an manchen Stellen ist es mir dagegen noch nicht zwingend genug.
Das mag entweder an der noch nicht brachial genug daherkommenden Produktion oder dem phasenweise arg emotionslosen Gesang liegen. Versteht mich nicht falsch, denn Daniel Estrin singt fantastisch, aber in den harten Passagen nimmt er den Songs mit seinen schwebenden und gesäuselten Melodien einfach die Wucht. In den ruhigeren Momenten passt das perfekt und macht definitiv Lust auf mehr. Worüber ich mich jedoch diesmal überhaupt nicht beklagen kann, sind Melodien und Refrains. Davon haben VOYAGER einen ganzen Haufen auf das Album gepackt. Einzig die harten und modernen Thrashshouts könnte man sich sparen, da sie eh dezent eingesetzt und völlig überflüssig sind. Stört zwar nicht wirklich, wirkt aber etwas deplaziert.
Ich habe selbst ein paar Durchgänge mehr als gewöhnlich gebraucht, bis sich mir dieses Album erschlossen hat. Auf den ersten Blick wirkt es gewöhnlich und durchaus langweilig, doch der zweite und eventuell sogar dritte Blick lohnt sich durchaus. Für Fans der härteren oben genannten Bands dürften VOYAGER zu weich gespült sein, daher sollten sich vor allem Liebhaber von Melodic Metal mit leicht progressivem Hang an "I Am The Revolution" heranwagen. Die musikalische Revolution wird vielleicht ausbleiben, aber ich habe schon lange nicht mehr einen solch interessanten Stilmix gehört, der auch noch irgendwie funktioniert.
Anspieltipps: In My Arms, The Devil In Me, Close Your Eyes
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach