VREID - Lifehunger
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2018
Mehr über Vreid
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 28.09.2018
- Flowers & Blood
- One Hundred Years
- Lifehunger
- The Dead White
- Hello Darkness
- Black Rites In The Black Nights
- Sokrates Must Die
- Heimatt
Ja, VREID hat's immer noch drauf!
Als nach dem Intro 'Flowers & Blood' die ersten Töne von 'One Hundred Years' (nein, dabei handelt es sich nicht um ein THE CURE-Cover) einsetzen, fühle ich mich tatsächlich an seelige WINDIR-Zeiten zurückerinnert. Auch wenn die Erben der großen Norweger VREID im weiteren Verlauf von "Lifehunger" auf ihre bewährte Mischung aus mitreißendem Geprügel und Groove setzen, so schaffen sie es über die knapp 40 Minuten, auch die nostalgischen Sehnsüchte zu befriedigen.
Bleiben wir noch ein bisschen bei besagtem 'One Hundred Years': Bands neigen dazu, Referenz-Songs möglichst weit vorne auf ihrem Langspieler zu platzieren. Darüber freut sich das Label natürlich besonders. Aber wenn man wie im Falle des Songs auch wirklich sämtliche Register des eigenen Könnens zieht, dann macht das auch den Hörer glücklich. Tolle Black-Metal-Riffs treffen auf Hüftschwing-Grooves und ein Akustik-Intermezzo runden den Titel hervorragend ab.
'Lifehunger' beginnt mit einem doomigen Riff. Während man noch überlegt, an welche Band das Riff von der Rhythmik her erinnert, ziehen die Norweger plötzlch das Tempo an. Nein, das war nicht etwa METALLICA und da sitzt auch kein Lars Ulrich hinter dem Drumkit! Was folgt, ist typische VREID-Qualitätskost mit angezogener Geschwindigkeit.
Mit 'Black Rites In The Black Nights' kommt erneut die WINDIR-DNS zum Vorschein, ebenso wie beim Rausschmeißer 'Heimatt'. Ein Griff ins Klo ist 'Hello Darkness'. Bei allem Respekt vor der Experimentierfreude VREIDs, aber der schräge Gesang ist leider nicht mehr sympathisch schräg, sondern nervtötend schräg. Zudem reduzieren die Klampfen ihre Zerre auf einen leichten Crunch, was unter dem Strich saft- und kraftlos klingt. Im normalen Gewand, sprich: mit den garstigen Black-Metal-Vocals von Sänger/Gitarrist Sture und im normalen musikalischen Gewand könnte der Song jedoch funktionieren.
Trotz des Ausfalls eine klare Kaufempfehlung an alle Fans von VREID und all jene, die ihren Black Metal nicht ausschließlich düster, negativ und pfeilschnell brauchen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic