VULCANO - Tales From The Black Book
Mehr über Vulcano
- Genre:
- Black Metal / Thrash Metal / Death Metal
- Label:
- I Hate Records/ Twilight
- Release:
- 10.12.2008
- Gates Of Iron
- The Bells Of Death
- Priestes Of Bacchus
- From The Black Metal Book
- Devote To The Devil
- Fall Of The Corpse
- Face Of The Terror
- Guerreiros De Satã
- Troubled Mind
- The Sign On The Door
- Obscure Soldiers
- Total Destruição
- Bestial Insane
Das starke Comeback der brasilianischen Kult-Black-Metaller ist nun endlich auch in Europa offiziell erhältlich.
Bei VULCANO handelt es sich einen der kultigsten brasilianischen Beiträge zum Black/Death/Thrash-Erwachen der Achtziger des vergangenen Jahrhunderts und damit um eine Band, die in der Szene einen ähnlichen Status genießt wie etwa die Ungarn von TORMENTOR, die Tschechen von CRUX oder die deutschen POISON. Wie die anderen genannten Bands hatten auch die Brasilianer eine zunächst eher kurze Karriere und verschwanden 1990 wieder von der Bildfläche. Einen Teil der alten Achtiziger-Schoten hat das schwedische Label der Band bereits vor ein paar Jahren neu aufgelegt, und nun folgt das Album, mit dem sich die Krawallbrüder aus São Paulo 2004 wieder in der Szene zurück meldeten.
Das Scheibchen hört auf den Namen "Tales From The Black Book", war bisher nur in Südamerika erhältlich und nun kommt dank I Hate Records auch das europäische Publikum in den Genuss dieser kleinen Perle, ohne auf den teuren und umständlichen Importweg angewiesen zu sein. Musikalisch geht es derb, aber niemals konturlos zur Sache. Die VULCANO-Recken zelebrieren einen räudigen Thrash/Black/Death-Mix, der neben den oben genannten Bands natürlich auch an Acts wie die frühen SLAYER (man höre die Soli in 'The Bells Of Death'), SODOM und POSSESSED erinnert. Gerade der Opener 'Gates Of Iron' ist ein wahres Speed-Inferno vor dem dunklen Herrn. Dazu kommt ein mächtiger Schuss punkig radikale Attitüde, die zum Beispiel bei 'Total Destruição' voll durchbricht. Aber keine Angst, die Brasilianer prügeln sich nicht einförmig speedig durch alle dreizehn Stücke, sondern sie lassen in getrageneren Momenten (z.B. beim Titelstück) auch eine gediegene Heaviness, oder beim abschließenden 'Bestial Insane' sogar eine finster-atmosphärische Epik aufkommen, die alles andere als alltäglich ist und vor allem von den fiesen Vocals des Frontmannes Angel lebt.
Dazu kommt als weitere positive Eigenschaft der Scheibe, dass es der Band gelungen ist, die bereits früher vorhandenen kompositorischen Fähigkeiten nun auch in ein druckvolles, differenziertes und schwergewichtiges Soundgewand zu packen, das aber zum Glück die organisch-lebendige Old-School-Attitüde der Truppe komplett unangetastet lässt. So bleibt ein sehr cooles Comeback, mit etlichen starken Stücken, das eine fast vergessene Kultband der Achtziger wieder in alter Stärke präsentiert und Genrefans daher viel Spaß machen sollte.
Anspieltipps: Gates Of Iron, Total Destruição, Bestial Insane
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle