VULTURE - Dealin' Death
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2021
Mehr über Vulture
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- MetalBlade (Sony)
- Release:
- 21.05.2021
- Danger Is Imminent
- Malicious Souls
- Count Your Blessings
- Gorgon
- Star-Crossed City
- Flee The Phantom
- Below The Mausoleum
- Dealin' Death
- Multitudes Of Terror
- The Court Of Caligula
Das bisher beste Album der Geier!
Klar, die Deutschen VULTURE kenne ich irgendwie schon lange, "Dealin' Death" ist nicht gerade die Erstbeschäftigung. Die Jungs gehören so ein bisschen zum Inventar der neueren Traditionsmetal-Welle, gleich neben STALLION im Regal. Bisher konnte mich das Material der Buben aber nie so wirklich packen - auch wenn handwerklich immer alles wirklich gelungen wirkte.
Das ändert sich mit "Dealin' Death", und ich bin echt froh darum! Dass das Artwork wieder überzeugen würde, war keine große Überraschung, und auch dass es im Zwei-Jahres-Takt weitergeht, war irgendwie zu erwarten. Dass das Songmaterial aber so klar zwingender ausfallen würde, damit war nicht zu rechnen. Ich merke, dass mich die Hymnenhaftigkeit mancher Nummern fast bis in den Schlaf verfolgt, und zwar nicht nur dann, wenn die Band im gewohnten, leicht thrashigen Speed Metal ('Malicious Souls') unterwegs ist, sondern auch dort, wo neuere Wege beschritten werden. Das stampfige 'The Court Of Caligula' könnte Speed-Puristen sauer aufstoßen, profitiert aber von einem großartigen Klangbild sowie einem wunderschönen Refrain, der sich ins Hirn einfräst. Auch 'Below The Mausoleum' ist kein klassisches Speedster-Futter, dafür aber ein wirklich feiner, traditioneller Metaltrack. Das weitere Songmaterial kann nicht ganz das Niveau dieser Überhits halten, ist aber durch die Bank gutklassig - etwa auf dem gleichen Level wie die bisherigen Veröffentlichungen also, die immer solide waren, aber nie aus der Veröffentlichungsflut herausragen konnte. Das dürfte jetzt gelingen, denn der brutale Quasi-Opener und das stampfige Abschluss-Manifest gehören mit zum besten, was ich im traditionellen Metalbereich in 2021 bisher hören durfte.
Gibt es noch etwas zu sagen für alle, die VULTURE bisher nicht kannten? Nun, stellt euch vor, ENFORCER würden ihren Sound (vor "Zenith") mit massig Speed Metal anreichern, gelegentlich Ausflüge hin zu melodischen Thrash wagen und das dann ganz frisch mit episch-stampfigen Momenten garnieren. Dazu gibt es kraftvollen, wahnwitzigen Gesang, schöne mehrstimmige Chöre, die nie drollig wirken, pfeilschnelles Riffing, sägende Gitarrensoli... und quasi on top eine Hochglanzproduktion, die nie klinisch oder überladen wirkt.
Aus meiner Sicht kann der Fan der bisherigen Alben nichts falsch machen. Wer bisher aber immer dachte, dass VULTURE nur "ganz nett" kann, dürfte mit den Hits auf dieser Scheibe eines besseren belehrt werden. Denn damit bewegt sich das Trüpplein in die Richtung des nationalen Traditionalisten-Throns. Angekommen ist man dort noch nicht, aber nachdem das Navi ein paar neue Einflüsse vorgegeben hat, ist die Fahrt aufgenommen. Ich bin gespannt, was hier noch folgen wird!
Anspieltipps: Malicious Souls, Below The Mausoleum, The Court Of Caligula.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer