WARBEAST - Destroy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2013
Mehr über Warbeast
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood)
- Release:
- 12.04.2013
- Cryogenic Thawout
- Nightmares In The Sky
- Egoistical Bastard
- Nobody
- The Day Of...
- Warbeast
- Blood Moon
- War Of The World
- Destroy
- Nameless
Das fiese WARBEAST-Zweitwerk.<br />
Die Rübenabmontierer RIGOR MORTIS aus Texas sind leider Geschichte, nachdem der Gitarrist, Mike Scaccia, Ende 2012 völlig überraschend infolge einer Herzattacke starb. Bruce Corbitt, der frühere Shouter von RIGOR MORTIS, ist aber mit seiner Band WARBEAST weiterhin am Start. Seit man sich 2008 einen neuen Namen zulegte (zuvor nannte sich die Truppe TEXAS METAL ALLIANCE) hat man immerhin ein Studiowerk und eine Split herausgebracht. Mit "Destroy" folgt nun der zweite Streich der mir bislang nicht bekannten Truppe, der in den USA bei Housecore Records (der Plattenfirma des ex-PANTERA-Frontmanns Phil Anselmo) erscheint und für Europa von Seasons Of Mist lizensiert wurde.
Musikalisch bewegt sich WARBEAST in der Schnittmenge zwischen Thrash und einer Prise Death Metal. Zahlreiche Doublebass-Passagen und dominante Riffwände zieren die Szenerie. Die Gitarrensoli gehen in Richtung der unmelodischen SLAYER-Schredder-Schule. Bruce Corbitt shoutet recht harsch und kantig, aber noch recht gut verständlich ins Mikro. Sollte ich noch erwähnen, dass er sich mächtig angepisst anhört? Die Labelinfo führt DESTRUCTION und EXODUS als musikalische Inspirationsquellen an – was nach meinem Dafürhalten besonders bei EXODUS nicht zutrifft. Denn der Party-Faktor geht WARBEAST weitestgehend ab. Dafür klingt die Band derber und auch der Aggro-Faktor ist allgegenwärtig. Apropos derb: Die recht dumpfe Produktion mit ihrer starker Basslastigkeit und einem gewöhnungsbedürftigen Mix stößt mir etwas sauer auf. Verantwortlich für die Produktion ist übrigens Phil Anselmo himself, während der etwas missglückte Mix auf die Kappe von Stephen "The Big Fella" Berrigan und Phil Anselmo gemeinsam geht. Die Aufnahmen gingen in den "Nodferatu's Lair Studios" des ex-PANTERA-Frontmanns in Louisiana vonstatten.
Rein musikalisch betrachtet haben Stücke wie das sehr wütende 'Nightmares In The Sky' oder die unbarmherzige Midtempo-Walze 'Egoistic Bastard' (mit cooler Uptempo-Eruption am Ende der Nummer) durchaus Charme und ordentlich Schmackes. Wäre da nicht die mir wenig zusagende Produktion und der Mix. Ab der Mitte der Scheibe schleichen sich zudem einige Längen ein und die Songs bleiben - trotz einer nicht von der Hand zu weisenden Intensität - nicht immer hängen.
Die europäische Auflage des Albums enthält mit 'Nameless' übrigens einen hörenswerten Bonus Track. Obgleich mir die Ungestümheit dieser Scheibe zusagt und WARBEAST einige coole Einfälle auffährt, so ist "Destroy" aus meiner Perspektive eher von musikalischer Durchschnittlichkeit geprägt. Dennoch: Die Entfernung zu einer Wertung mit 7 Zählern ist nicht allzu groß. Insofern: Checkt diesen Dreher gerne an.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Martin Loga