WARLORD - Rising Out Of The Ashes
Mehr über Warlord
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Drakkar
- Release:
- 22.07.2002
- Battle Of The Living Dead
- Enemy Mind
- Invaders
- Winds Of Thor
- War In Heaven
- My Name Is Man
- Lucifer's Hammer
- Sons Of A Dream
- Achilles Revenge
1984 wurde das als Soundtrack konzipierte "...And The Cannons Of Destructions Have Begun" veröffentlicht und erreichte mit seinen hochmelodischen, epischen Songs sofort Kultstatus und wird auch heute noch gottgleich verehrt. Zu Recht!
Mit der Coverversion von "Child Of The Damned" auf dem Debüt von HAMMERFALL wurde das Interesse an WARLORD wiederentdeckt und nimmermüde die Reunion gefordert. Die Stimmen wurden erhört und die kreativen Köpfe Bill Tsamis (g.) und Mark Zonder (dr./FATES WARNING) taten sich mit HAMMERFALL-Jodler Joachim Cans zusammen, um den Nachfolger des legendären Debüts einzuspielen. Nun, die Verpflichtung von Herrn Cans lag zwar aufgrund oben genannter Umstände nahe, förderte in meiner Magengegend allerdings ein ungutes Gefühl zu Tage. Er gehört einfach nicht wirklich zu meinen favorisierten Vokalartisten.
Jetzt ist es also soweit und die Frage, die sich stellt, lautet wieder einmal: Hopp oder Topp? "Painkiller" oder "Demolition"? Gefeierte Reunion oder klassischer Fall von Selbstdemontage, wie wir es von diversen anderen Bands schon erlebt haben - man nehme nur mal OMEN oder METAL CHURCH als Beispiele.
Als ich beim ersten Hören nach fünf Songs entnervt die Stop-Taste betätigte, war die Frage mehr als deutlich beantwortet. Der Mythos WARLORD ist zurückgekehrt und hat den roten Selbstzerstörungsknopf betätigt. Denn was das Trio hier liefert, hat im Vergleich zu den magisch-epischen Kompositionen des legendären Debüts absolut keine Schnitte. Nicht nur, dass Joacim Cans hier seine schwächste Gesangsleistung abliefert und noch deutlich nervtötender jodelt als bei seinen Brötchengebern. Nein. Auch Bill Tsamis hat ganz offensichtlich verlernt vernünftige epische Metal-Songs zu schreiben. Die Riffs können zu keiner Sekunde die Mystik und Spannung des Debüts aufbauen, sondern klingen reichlich dünn, lustlos und uninspiriert. Lediglich der melodische Opener "Battle Of The Living Dead" erreicht noch durchschnittliches Niveau. Selbst der Rhythmusteppich kann hierbei nicht mehr viel retten, auch wenn man am Getrommel von Herrn Zonder nicht viel aussetzen kann. Dafür ist von einem Bass nicht wirklich viel zu hören.
Der Klassenunterschied wird am deutlichsten bei der neuvertonten Version des Debütsternchens "Lucifer's Hammer", wo sowohl Cans wie auch Tsamis im Vergleich zur 84er-Version entschieden den Kürzeren ziehen und so WARLORD scheinbar auf ihr eigenes Grab spucken.
Glaubt mir, es tut mir beinahe weh, so etwas über eine Band zu schreiben, deren Debüt definitiv zu meinen Lieblingsscheiben gehört. Aber das ist nun mal die harte Realität. Um das zu glauben, könnt ihr euch ja mal die Anspieltipps anhören.
Anspieltipps: Battle Of The Living Dead, War In Heaven, Lucifer's Hammer
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk