WARRIOR SOUL - Back On The Lash
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2017
Mehr über Warrior Soul
- Genre:
- Hard Rock / Punk Rock / Rock'n' Roll
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Livewire / Cargo Records
- Release:
- 01.12.2017
- American Idol
- I Get Fucked Up
- Back On The Lash
- Further Decay
- Thrill Seeker
- Goin’ Broke Gettin’ High
- Black Out
- I’ve Got The Rock
- That’s How We Roll
Rotz, Rock und Punk - was will man mehr?
Die Erfolgsgeschichte dieser Truppe startete zu Beginn der 90er Jahre mit den ersten drei Alben 'Last Decade Dead Century', 'Drugs, God And The New Republic' und 'Salutations From The Ghetto Nation' geradezu sensationell, denn binnen von nur drei Jahren war WARRIOR SOUL im Begriff, aus dem Underground empor zu steigen und zu einem Massen-Phänomen zu werden.
Leider geriet die Karriere der Rocker von der US-Ostküste aber schon bald darauf (unter anderem durch nur mäßig besuchte Tourneen) ins Straucheln und das Unternehmen war auf dem besten Weg, zu einer von vielen gestrandeten Band-Existenzen der Rockmusik-Historie zu werden.
Nach der endgültigen Auflösung 1995 blieb es Sänger, Frontmann und Reibebaum Kory Clarke vorbehalten, weiterhin in den Schlagzeilen zu sein. Zunächst als Aushängeschild und Chef vom Dienst bei den nach dem 1995-er WARRIOR SOUL-Album benannten SPACE AGE PLAYBOYS, aber auch als "Enfant Terrible". Da Kory schon seit jeher nicht unbedingt als "Kind von Traurigkeit" bekannt war, dürfte sein Lebenswandel nicht zwingend zur Verbesserung der Situation beigetragen haben, weshalb es auch bis 2007 dauern sollte, als man den Herrn auf Grund seines Versuchs WARRIOR SOUL zu reaktivieren auch in der Szene wieder entsprechend wahrnehmen konnte.
Nicht wirklich einen Gefallen für seine Reputation tat er sich danach allerdings als er versuchte den Ausstieg von Eric Wagner bei TROUBLE zu substituieren. Im Endeffekt betrachtet kann man in diesem Fall sogar von einer eklatanten Fehlbesetzung sprechen, weshalb es eine Genugtuung für seine alten Fans (wie auch für die eingeschworenen Fans der Chicago-Doomster) war, dass er es kurz darauf dazu entschlossen hatte, sich fortan wieder ausschließlich um WARRIOR SOUL zu kümmern. Das tut der inzwischen mit einer im Vergleich zu früher deutlich raueren (man liegt wohl nicht allzu weit daneben, wenn man behauptet derb versoffen klingenden...) Stimme "bewaffnete" New Yorker immer noch, offenbar aktuell sogar wieder mit einer Hingabe wie vor fast 25 Jahren.
Mit "Back On The Lash" sind Kory und seine Kollegen nämlich im Begriff an das 1993 überraschend rohe und regelrecht punkig-derbe "Chill Pill" anzuschließen und haben eine – mit nur etwas mehr als 32 Minuten Spielzeit zwar verdammt kurze, dafür aber unglaublich intensive - Auswahl an simplen und rotzigen Rock-Tracks am Start. Die verfügen über eine gewaltige Punk-Schlagseite ebenso wie über die entsprechende Leck-Mich-Attitüde. An dieser - genau genommen an der Art wie Aushängeschild und Frontmann Kory Clarke aus voller Überzeugung seine Texte vorträgt - wird sich zwar erneut so mancher "Feingeist" stoßen, am Umstand, dass diese Band wesentlich mehr Punk intus hat als die gesamte, so genannte aktuelle "Punk-Szene", ändert das aber nichts.
Denn selbst wenn einem als Musik-Konsument das alles am Arsch vorbeigehen sollte, kann man sich der unfassbaren Anziehungskraft von derb-deftig intonierten, dreckigen Riff-Granaten wie 'I Get Fucked Up', 'Going Broke' oder 'I Got The Rock' einfach nicht entziehen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer