WE ARE AMONG STORMS - The I In We
Mehr über We Are Among Storms
- Genre:
- Post Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Over The Under Records
- Release:
- 26.02.2021
- Bølger
- The Wind Beneath
- Clouds And Compass
- Traveller
- Cycles
- Time Has No Favorite
- Creation
- The I In We
Lärm und Melodie, Schwermut und Schwärze.
Sowohl Bandname als auch Titel des Debütalbums dieser drei Dänen ließen mich eher an einen melodischen Vertreter der Post-Hardcore-Zunft denken – doch WE ARE AMONG STORMS fährt auf "The I In We" eine ziemlich brutale Linie: Vor allem Martin Nielskovs Geschrei, das offenkundig noch durch irgendeine Form von Verzerrer gejagt wurde, würde auch einer Black-Metal-Formation gut stehen; hierzu passend ist das Schlagzeug im Genrevergleich relativ rumpelig abgemischt worden. Die Gitarrenarbeit von Lukas Frederiksen hingegen steht ganz im Zeichen von melancholisch-aggressiven, mitunter noisig veranlagten Truppen wie FJØRT oder HEADS. Beim WE ARE AMONG THE STORMS-Erstlingswerk ist in Sachen Spannung und Kontrasten folglich einiges geboten.
Beim Songwriting fällt der Eindruck hingegen etwas zwiespältig aus: Da die Band vor allem auf ihre raue Atmosphäre setzt anstelle auf Prägnanz der Stücke, ist es schwierig, Highlights herauszugreifen. 'Time Has No Favorite' gefällt mir aufgrund des schönen Wechsels zwischen melodischen und härteren Riffs; mit noch mehr Melancholie sticht der abschließende Titeltrack heraus. Zwischendurch ist gelegentlich auch einfach viel Lärm, der mich an sich überhaupt nicht stören würde – nur ermüdet mich die Gesangsarbeit im Laufe der knapp halbstündigen Laufzeit doch erheblich. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, WE ARE AMONG STORMS setzt in puncto Vocals eine ziemlich harsche Note, die auch im Genrevergleich schmerzhaft hervorsticht. An der Stelle komme ich mit den Skandinaviern leider nicht weiter.
"The I In We" fasziniert tatsächlich ähnlich wie der chaotische Postcore von THE PRESTIGE oder die Sludge-Metzeleien von ELEANORA, allerdings hat die erstgenannte Truppe bei aller Unbändigkeit doch griffigere Songs, letztgenannte die packenderen Melodiefragmente im Gepäck. Grundsätzlich liefert WE ARE AMONG STORMS mit diesem Achttracker aber ein nicht uninteressantes Startkapitel der eigenen Bandgeschichte. Wäre es dem dänischen Trio allerdings möglich, in Sachen Gesang von ihrem beinahe schwarzmetallischen Kurs abzuweichen, würden sie zumindest dem Verfasser dieser Zeile einen großen Gefallen tun.
Anspieltipps: Clouds And Compass, Time Has No Compass
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause