WEH - Origins
Mehr über Weh
- Genre:
- Neofolk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Soulseller Records
- Release:
- 21.12.2010
- Deadline
- Darkness Part One
- Hang 'Em High
- The Justice Song
- Lady Death
- Where Evil Hides Intro
- On Your Knees
- Sealing Fates
- Sometimes I Bleed
- Walk The Other Way
- The War Is Over
- Where Evil Hides Outro
- Any Other Day
- Barbed Wire Tight
- Ballad To The Harvest
- World Of Pain
- Darling Meet Demise
- The Grave
- When The Raven Spoke My Name
- Skeleton
- Summer Went South
- Desolate
- Likbör
- Heathen Ground
- The Endlessness
- Ruin
- And The Bells Are Ringing Doom
- North
- Darkness Part Two
- The Men Of Gallow Proud
- The Seaward Song
- The Road And The Forest
- Nihil Interit
- Sigars Öyk
- Originss
- En Bekk Av Blod
Neofolk mit Klasse - und mit langatmigem Gesang!
Dass WEH in der akustischen Folk-Szene bereits so großen Anklang haben finden können, der sich jedoch nur auf die norwegische Heimat beschränkt, lässt darauf schließen, dass die Band erstens einen schlechten internationalen Vertrieb hat und zweitens der Informationsflusss in hiesige Landstriche mehr als dürftig ist. Auf "Origins" geben die Nordmänner jedoch nun Gelegenheit, Unvertrauten das eigene Schaffen noch einmal näher zu bringen. Die Retrospektive, die sich auf ganze zwei Silberlinge verteilt, enthält Highlights von der ersten EP aus dem Jahr 2002 bis hin zum heutigen Zeitpunkt und wahrt bei einer Fülle von insgesamt 36 Tracks den Anspruch auf Vollständigkeit.
Doch so prall und opulent "Origins" gefüllt ist und so bezaubernd und wirklich stark die einzelnen Nummern in Szene gesetzt sein mögen: Auf lange Sicht wirkt der Doppeldecker relativ langatmig. Vor allem der Gesang, der sich relativ eintönig durch die Songs zieht, ist ein herber Kritikpunkt und auf Dauer wirklich anstrengend. Vor allem der erste Silberling wirkt in diesem Zusammenhang ein wenig steif, baut zwar dennoch eine relativ dichte Atmosphäre auf, ist in Puncto Abwechslung jedoch nur selten durchweg zufriedenstellend. Anders schaut es da schon aus, wenn man die Songs für sich betrachtet und sie einzeln und individuell bewertet. Hier sind viele wunderschöne, stille Momente verborgen, die auch genau jenen etwas drögen, nicht ganz so emotionalen Gesangsstil von Mastermind Erik E. erfordern. Doch in der Masse verschwinden diese bewegenden Momente eben ganz schnell wieder, weil das Material in der Gesamtheit weniger beweglich ist und sich offenkundig vieles wiederholt.
Glücklicherweise gelobt "Origins" auf der zweiten CD Besserung, was unter anderem damit zusammenhängt, dass die Songs hier partiell ein wenig länger sind und dieses fragmentarische Element mancher Tracks des ersten Silberling ablegen können. 'The Men Of Gallow Proud' und 'Nihil Interit' sind beispielsweise absolute Highlights im WEH'schen Neofolk-Programm und einer der vielen Gründe, "Origins" keinesfalls ins Abseits zu stellen. Doch andererseits ist der Komplettgenuss dieser zwei Scheiben mitunter ein schwieriges Unterfangen und bisweilen auch eine Herausforderung in Sachen Gesang. Spartenfans sollten sicher mal hineinschnuppern, zumal hier auch eine Masse an Stoff geboten wird. Neueinsteiger hingegen seien gewarnt, dass "Origins" in vielen Bereichen nicht so stark sind wie vereinzelte Songs es suggerieren.
Anspieltipps: The War Is Over, The Grave, And The Bells Are Ringing Doom, Nihil Interit
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes