WELTENBRAND - The End Of The Wizard
Mehr über WeltenBrand
- Genre:
- Dark Wave
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 25.08.2006
- Bewitched Herds Boys
- The Ghosts Of New Year's Eve
- Question By The Night Ghost
- The French And The Wine
- The End Of The Wizard
- Among Them
- Foal In An Egg
- Overheard
- Gipsy Magic
WELTENBRAND sind ein Phänomen in der düsteren Szene. Bereits seit elf Jahren liefert das liechtensteinische Ensemble symphonische Epen höchster Klasse ab und sicherte sich damit zunehmend einen Ehrenrang in der europäischen Gothic- und Dark-Wave-Szene. Allerdings wurde es in den letzten jahren ein wenig still um das Sextett, was vor allem an einigen Besetzungswechseln, die Ende des letzten Jahres vorgenommen wurden, zu liegen scheint. Mit neuer Kraft und neuen Musikern stürzte man sich dann aber wieder in ein neues Epos, das heuer auf den Namen "The End Of The Wizard" hört. Trotz entscheidender Veränderungen innerhalb der Band bleibt sich die Gruppe auf diesem Album aber weitestgehend treu.
Nach wie vor bestimmen symphonische Streicherklänge, elegische Chöre und herrliche Melodien das Bild und zaubern den Hörer über eine gute Dreiviertelstunde in eine verträumte Sagenwelt, die WELTENBRAND mit Texten aus dem "Liechtensteiner Sagenbuch" füllen. Melancholische Gedichte werden inmitten der gefühlvollen orchestralen Arrangements erzählt und mit einer Eleganz vorgetragen, die besonders in diesem Gebiet nur ganz selten anzutreffen ist. Die viel beschriebene Oberflächlichkeit der Gothic-Szene ist hier ebenso Tabu wie übertriebener Symbolismus oder plumpe Efekthascherei und muss stattdessen den vorzüglichen epischen Klangmalereien in Stücken wie 'Overheard' und dem wunderschönen 'The Ghosts Of New Year's Eve' weichen. Dazu gesellen sich beschwörende instrumentale Themen, die mit Chören untermalt werden, die den gregorianischen Vorbildern sehr deutlich nachempfunden wurden, wie etwa in 'The End Of The Wizard' oder beim sanften Finale 'Gipsy Magic', bei denen man sich ebenfalls prima zurücklehnen und die entspannte Suche nach den vielen versteckten Details beginnen kann.
Überhaupt wird der Faktor 'Entspannung' hier ziemlich stark betont. WELTENBRAND wagen zwar innerhalb ihres vorgegebenen Klangspekrums einige Experimente, bieten dem Hörer aber währenddessen immer die Möglichkeit, sich in die Tiefe der Musik fallen und von ihr vereinnahmen zu lassen - bis man schließlich am Ende von den euphorischen Geigen wieder aus dem beruhigenden Halbschlaf geweckt wird. Und da bei der insgesamt recht einspurigen Herangehensweise niemals Monotonie oder dergleichen beklagt werden kann, muss man diesem außergewöhnlichen Projekt auch wieder zu einem neuen Meisterwerk gratulieren. Klassik-Fans, die es mitunter düster lieben, werden sich diesem Release wohl kaum entziehen können.
Anspieltipps: Bewitched Herds Boys, The Ghosts Of New Year's Eve, Gipsy Magic
- Redakteur:
- Björn Backes