WHEN AT NIGHT - A Spark Of Somber Light
Mehr über When At Night
- Genre:
- Melodic Death Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 31.01.2025
- Bleed Empathy
- The Eternal Sleep Of Grandeur
- Discipline By Design
- Symbolic Patterns
- Sanity Fangs
- A Spark Of Somber Light
- Wallow In Emptiness
Handwerklich stark, kompositorisch fehlt der letzte Kick.
Seit dem Jahr 2018 wird in Schwäbisch Gmünd von WHEN AT NIGHT melodischer Todesstahl zusammengebraut. Entstanden sind dabei bisher das Debütalbum "Weltanschauung" im Jahr 2021 und ein Single-Doppelschlag im Jahr 2023, bevor sich das Quintett nun wieder uns Studio begab, um das Zweitwerk einzuspielen. Für eine komplette Albumdistanz hat es dabei nicht gereicht, denn "A Spark Of Somber Light" wird zumindest offiziell als EP angekündigt, auch wenn 36 Minuten Spielzeit und sieben Songs durchaus auch als kurzes, aber dennoch vollwertiges Album durchgehen könnten.
Selbst kategorisieren sich die Baden-Württemberger dabei als Post Melodic Death Metal. Ob dieser Zusatz wirklich nötig ist, sei allerdings einmal dahingestellt, denn über weite Strecken haben wir es hier im Kern doch mit typischem Melodic Death zu tun, bei dem ich allerdings vermehrt eine eher amerkanische als skandinavische Prägung zu hören meine. Ein Hauch Prog und auch ein paar ausladend-melancholische Gitarrenleads bringen dann eine frische Komponente in den Bandsound, mit der sich auch das Wörtchen "Post" in der Genrebezeichnung rechtfertigen lassen könnte. Damit aber genug der Formalitäten, am Ende entscheidet ja nicht das Namensschild auf der musikalischen Schublade über die Qualität einer Platte, sondern die kompositorischen und handwerklichen Fährigkeiten der Musiker. Und hier ist bei WHEN AT NIGHT eigentlich alles in bester Ordnung. Die Instrumente sind kompetent gespielt, wobei gerade die Gitarrenleads des Öfteren die Führung übernehmen, während gerade die abwechslungsreich gestalteten Drums sehr viel Abwechslung in die einzelnen Kompositionen bringen. So bleibt eigentlich nur der gutturale Gesang von Fronter Sebastian Ruf etwas auf der Strecke, denn in seinem Vortrag fehlt mir trotz solidem Handwerk die Abwechslung, um mich auch langfristig bei der Stange zu halten.
Gleiches könnte ich auch über die Kompositionen auf "A Spark Of Somber Light" sagen, denn irgendwie fehlen der Platte die Ausreißer. Klar, damit geht einher, dass über die gesamten 36 Minuten hinweg mit einer gewissen Klasse musiziert wird, doch während echte Ausfälle ausbleiben, fehlen eben auch die ganz großen Höhepunkte, die mich langfristig aufhorchen lassen würden. Zum Teil liegt das auch daran, dass die Baden-Württemberger wie viele Genre-Kollegen dem Mid-Tempo etwas zu sehr verbunden sind und zu selten auch einmal das Gaspedal komplett durchtreten, um etwas mehr dynamische Varianz zu schaffen. Ebenso hätte ich mir auch noch ein paar mehr herausstechende Riffs gewünscht, die auch einmal einen Akzent setzen, die auf "A Spark Of Somber Light" zumeist die Lead-Gitarren beisteuern müssen. Am Ende bleibt so mit der Single 'Sanity Fangs' noch der Song, der am längsten im Gedächtnis bleibt, auch weil er mit seinem herrlich vertrackten Mittelteil, der mich teilweise sogar an OBSCURA denken lässt, sehr abwechslungsreich ausgefallen ist.
Schlussendlich wird es für die EP aber wohl schwer werden, sich im konstanten Strom des Melodic-Death-Sektors durchzusetzen, dazu fehlt den einzelnen Songs der Kurzrille die Strahlfraft. Trotzdem möchte ich festhalten, dass sich WHEN AT NIGHT mit den postig-progressiven Ansätzen auf einem sehr guten Weg befindet und Potential für die Zukunft hat, wenn noch an ein paar Stellschrauben gedreht wird.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs