WHITE SKULL - Forever Fight
Mehr über White Skull
- Genre:
- Heavy Metal/Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dragonheart/SPV
- Release:
- 27.03.2009
- We Are Coming
- Escape
- Feel My Rage
- Spy
- Attle And Bleda
- Forever Fight
- Boudicca's Speech
- A Mother's Revenge
- Heavy Metal Axes
- Etzel
- Visions
- Beer, Cheers
Nach knapp drei Jahren des Schweigens kehren die Italiener von WHITE SKULL mit neuer Sängerin zurück.
Wurden die italienischen Metaller von WHITE SKULL ursprünglich vor allem damit bekannt, dass sie auf den ersten vier Alben mit Frontfrau Federica de Boni als traditioneller Metal-Shouterin gearbeitet hatten, so wurde diese auf den letzten drei Alben durch ihren männlichen Nachfolger Gustavo Gabarrò ersetzt, was der beileibe nicht überirdischen, aber doch stets sehr soliden Leistung der Band zwar keinen Abbruch tat, aber doch dafür sorgte, dass das heutzutage kommerziell gern gesehene Attribut "female fronted" verloren ging und somit die Band zu einer von vielen respektablen aber dabei doch unspektakulären Metalbands vom Stiefel machte.
Nun kehrt WHITE SKULL durch die Verpflichtung von OVERKILL-Fan Elisa de Palma, die auch schon als Gitarristin bei den psychedelischen Melodic-Metallern von BRAZEN aktiv war, zu ihren Wurzeln zurück und darf mit Sicherheit auch hoffen, den vorgenannten Bonus wieder nutzen zu können. Wenn ich hier von "female fronted" spreche, dann meine ich aber nicht dieses unsägliche Trällern, das sich immer mehr ausbreitet: Elisa alias "Over" ist vielmehr eine wirklich sehr gute, kraftvolle Sängerin, die mit ihrer raueren und für eine Frau relativ tiefen Stimme als halbwegs aggressive Power-Metal-Shouterin durchgeht, aber auch sehr melodisch singen kann ohne dabei in schwülstiges und kitschiges Gesäusel zu verfallen.
Für den italienischen Metal typisch, begegnen wir auch vielen neoklassischen Melodieläufen auf Gitarre und Keyboard, und instrumental starken Soli Danilo Bars, wie etwa beim recht episch angelegten 'Feel My Rage', das es wirklich in sich hat. Leider fehlt im Mix oft die Transparenz, um die Gitarre und das Schlagzeug richtig wirken zu lassen. Und hier und da wird das Solieren auch übertrieben. In den härteren Momenten tangiert die Truppe dafür in Sachen Riffing und Shouting fast schon leicht thrashige Bereiche, wie etwa bei 'Spy', doch auch hier sorgen Alessio Lucettis Keyboard und die darauf vielfach aufblühenden spacigen Soli dafür, dass die wohltuende Härte etwas verwässert wird und der Song dadurch auch ziemlich zerfahren und durchwachsen wirkt. Doch auch das eine oder andere Highlight hat sich eingschlichen, wie zum Beispiel das aggressiv-thrashige Titelstück, bei dem das Keyboard sehr weit im Hintergrund steht und Elisa sehr eindringlich shoutet.
Die Scheibe hat Licht und Schatten und wird die bisherigen Genre-Skeptiker sicher nicht mit wehenden Fahnen die Fronten wechseln lassen. Doch sie dürfte für WHITE SKULL die Chance eröffnen, dass einige verlorene Anhänger zurück kehren oder schlummernde Interessenten geweckt werden, welche die Band in den letzten zehn Jahren etwas aus den Augen und Ohren verloren haben.
Anspieltipps: Feel My Rage, Forever Fight, Etzel
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle