WHITE SKULL - The Dark Age
Mehr über White Skull
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 26.08.2002
- Penitenziagite
- The Dark Age
- Grand Inquisitor
- Maid Of Orleans
- New Crusade
- The Edict
- Voice From The Heaven
- Devil´s Woman
- Torture
- A New Handbook
- Sentence Of Death
- Theme For The Innocence
Seit der Veröffentlichung des letzten WHITE SKULL-Albums, "Public Glory, Secret Agony", im Jahre 2000 hat sich das Line-up der Band ein wenig verändert. Im Februar 2001 hat Federica "Sister" De Boni aufgrund von persönlichen Differenzen die Band verlassen, doch in dem argentinischen Metal-Shouter Gustavo "Gus" Gabana haben die Italiener ziemlich schnell einen mehr als würdigen Ersatz gefunden. Somit konnten sie bereits Ende des letzten Jahres erneut ins Studio gehen, um die nun vorliegende Scheibe, "The Dark Age", aufzunehmen. Dabei handelt es sich um ein Konzept-Album, das sich thematisch mit dem Mittelalter und den Verbrechen der Inquisition auseinandersetzt.
Nach dem klassisch beeinflussten Intro "Penitenziagite" starten WHITE SKULL mit dem Titeltrack "The Dark Age" gleich richtig durch. Der Song beginnt zunächst mit IRON MAIDEN-mäßigen Gitarrenriffs, die dann aber bald einem noch schärferen und härteren Riffing weichen. Das Drumming kommt sehr druckvoll daher, und auch der neue Sänger Gus steht der Instrumentalfraktion in nichts nach. Mit rauhen und sehr kraftvollen Vocals drückt er dem Song (und natürlich auch den folgenden) seinen Stempel auf, und man könnte meinen, er hat schon immer zur Band gehört. Bei "Grand Inquisitor" kommen dann gerade zu Beginn und in den Chorus-Parts die klassischen Einflüsse etwas mehr zur Geltung, während in den Strophenteilen die Aggressivität dominiert und den Song gnadenlos aus den Boxen knallen lässt. Bei "Maid Of Orleans" wird das Tempo dann etwas zurückgeschraubt, so dass der Song ganz grob im Midtempo-Bereich anzusiedeln ist, aber deshalb verzichten WHITE SKULL keineswegs auf die nötige Power. Hier zeigt sich aber auch die gasangliche Variabilität von Gus, der durchaus auch in ruhigeren Parts zu glänzen weiß. Variabel ist auch ein gutes Stichwort, denn bei "New Crusade" gehen die Italiener ziemlich abwechslungsreich zu Werke, und so gibt es hier neben den gewohnt kraft- und druckvollen Teilen auch ruhigere Passagen. "The Edict" kommt dann stellenweise sogar recht düster daher, was nicht unwesentlich an Gus liegt, während der Refrain sehr eingängig geworden ist und sich so ziemlich schnell im Ohr festsetzt. Mit "Voice From The Heaven" haben WHITE SKULL dann eine sehr gefühlvolle Ballade am Start, die zeigt, dass sich die Jungs auch in den ruhigeren Gefilden durchaus heimisch fühlen. Doch bei "Devil´s Woman" geht es dann wieder mehr zur Sache: Nach einem längeren Intro mit Kirchenorgel und -chor dominieren wieder kraftvolles Drumming und Riffing, und erst gegen Ende des Songs wird die Power zugunsten des melodischen Aspekts wieder etwas herausgenommen. Auch bei "Torture" variieren die Italiener immer wieder das Tempo - so beginnt der Song zunächst ziemlich aggressiv, fällt dann aber in den melodisch-druckvollen Midtempo-Bereich zurück und hat sogar einen recht ruhigen Mittelteil zu bieten. "A New Handbook" ist überwiegend sehr druckvoll gehalten, was zum einen an den Power-Riffs liegt und zum anderen am etwas abgehackten Gesang. Im Gegensatz dazu prägen schnelle Gitarrenläufe das Bild des Instrumentalteils und geben schon mal einen Vorgeschmack auf "Sentence Of Death", das wieder etwas flotter ausgefallen ist. Trotzdem verzichten WHITE SKULL auch bei diesem letzten Song nicht auf einen melodiösen und dadurch sehr eingängigen Chorus, und mit "Theme For The Innocence" folgt schließlich noch ein reines Instrumentalstück, das das Album ziemlich ruhig ausklingen lässt.
Mit "The Dark Age" haben WHITE SKULL ein richtig gutes Album geschaffen, und es scheint ganz so, als ob Gus durch seinen Einstieg frischen Wind in die Band gebracht hätte. Denn das, was die Italiener hier bieten, ist wirklich Power Metal vom Feinsten, und im Gegensatz zu vielen anderen Bands (vornehmlich Landsleute von WHITE SKULL) ist der Zusatz "Power" hier auch angebracht. WHITE SKULL verstehen es sehr gut, den kraftvollen Gesang, die scharfen Gitarrenriffs und den hämmernden Rhythmus unter einen Hut zu bringen und so zu einer gelungenen Mischung aus Power und Melodie zu kommen. Deshalb ist es auch sicherlich kein Fehler, wenn ihr euch diese Scheibe mal zu Gemüte führt - den einen oder anderen Probedurchlauf ist sie in jedem Fall wert!
Anspieltipps: Grand Inquisitor, New Crusade, Sentence Of Death
- Redakteur:
- Martin Schaich