WHITE STONES - Memoria Viva
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/24
Mehr über White Stones
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Reigning Phoenix Music
- Release:
- 28.06.2024
- Memoria Viva
- Humanoides
- D-Generación
- Zamba De Orun
- La Ira
- Somos
- Grito Al Silencio
- Vencedores Vencidos
- Yemayá
Viele Fragmente, aber kein echter Zusammenhang!
In meinen Augen ist die neue Platte von WHITE STONES eine Spur zu sehr auf das Namedropping ausgerichtet, denn immerhin spielt niemand Geringeres als OPETH-Bassist Martín Mendéz in dieser relativ undurchsichtig vorgehenden Progressive-Death-Metal-Combo. Blickt man nun auf den inzwischen bereits dritten Release der immer noch jungen Truppe, muss man sich gehäuft die Frage stellen, welche Zielsetzung die Band tatsächlich verfolgt. Das Material von "Memoria Viva" ist gekennzeichnet von recht ziellos wirkenden akustischen Arrangements, vereinzelten Elementen aus dem verspielten Death Metal und einigen kurzen grrovigen Heavy-Metal-Passagen, die aber im Laufe des gesamten Events nie so recht zueinander finden wollen. Und das ist ein zentrales Problem, das WHITE STONES in keiner Phase des Albums wirklich in den Griff bekommt.
Die gesamte Veröffentlichung hat einen sehr stark fragmentierten Charakter. Einzelne Bausteine werden in den Raum geworfen, ein paar zunächst interessante Ideen nehmen einen kurzen Anlauf, und auch im vokalen Sektor geschehen wundersame, aber doch arg kontrastreiche Dinge, aber wenn man im Finish auf die erlebten musikalischen Ereignisse zurückblickt, bleibt absolut nichts haften, weil die Platte und auch die Band keine klare Linie verfolgt, an die man sich klammern könnte. So bleibt mit 'Vencedores Vencidos' lediglich ein Song zurück, der mit seinem straighteren Drive und seinen leichten Hooklines zumindest ein bisschen versöhnlich stimmt. Aber zu einem echten Highlight kann auch diese Nummer nicht erklärt werden, weil sie innerhalb eines sehr schwachen akustischen Settings ebenfalls nur ein kleines Ausrufezeichen zu setzen mag.
Der experimentelle Charakter von WHITE STONES in allen Ehren, die gelegentlich doch sehr feine Arbeit an der akustischen Gitarre im Hinterkopf, nimmt "Memoria Viva" leider nie wirklich Fahrt auf und versandet irgendwann im musikalischen Nirgendwo. Namedropping ist eben längst nicht alles, und das zeigt sich an dieser Stele leider mehr als deutlich!
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes