WHITE WIZZARD - High Speed GTO
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2009
Mehr über White Wizzard
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Earache/Soulfood
- Release:
- 10.07.2009
- High Speed GTO
- Celestina
- Into The Night
- March Of The Skeletons
- Megalodon
- Octane Gypsy
- Red Desert Skies
Wenn man nach der Verpackung ginge, würde man unweigerlich auf eine britische Band tippen.
Zu deutlich sind die Anleihen der Logodesigns einiger NWoBHM-Helden bei den Button, die an den Revers der Kutte prangen, die das Cover ziert. Aber auch die Abtastung durch den Laser der heimischen Beschallungsmaschinerie erbringt kein anderes Urteil. WHITE WIZZARD huldigen der besagten Anfangsphase unserer Lieblingsmusik; dem NWoBHM. Und dabei stammen sie aus Los Angeles. Lustig, nicht?
Bereits vor einem Jahr kam eine selbst produzierte EP heraus, die sehr euphorisch aufgenommen wurde, was schlussendlich wohl auch dazu geführt hat, dass WHITE WIZZARD nun bei Earache Records unter Vertrag stehen. Ein Umstand, der den einen oder anderen Untergrundkämpfer stören könnte. Schadet euch nicht selbst, denn der erfischend altmodischen Musik des Quintetts kann das Label – bis jetzt – nichts anhaben. Es dominieren knackige Gitarren, die auch gern mal doppelläufig herum galoppieren. Völlig ohne Schnörkel, immer ins Mitreißzentrum des Hörers. Parallelen zu frühen DEF LEPPARD und DIAMOND HEAD werden wach, wobei man natürlich noch eine Spur von deren Qualitäten entfernt ist. Aber das heißt ja mal gar nichts, denn diese beiden Truppen waren zu ihren Hochzeiten – als bei den Leoparden Alben noch nicht wie eine Elefantengeburt ausgetragen wurden – absolute Meister ihres Faches.
Einziges Manko dieser Veröffentlichung ist die kurze Spielzeit, aber dafür schimpft sich so etwas halt auch EP. Sieben Songs, so wie der höchst unterhaltsame Videoclip zum Titelsong befinden sich darauf und ich kann nur jedem Freund der alten Spielart ans Herz legen, "High Speed GTO" zackig zu erwerben.
Allein die flotte Eröffnungsnummer zeigt die ganze Klasse der Burschen und will seit Wochen meine Ohrwurmparzellen im Kleinhirn nicht freigeben. Aber auch das melodische 'Celestine', bei welchem die Klampfen sofort an die mächtigen DIAMOND HEAD erinnern, sowie das abschließende Feuerwerk 'Red Desert Skies' liegen mir immer wieder auf den Lippen. Diese Kombination aus Melodie und treibender Rhythmik ist einfach unglaublich ansteckend. Ein Umstand, den viele zeitgenössische Produktionen bei mir einfach nicht auslösen. Aber in dem Punkt bin ich wohl nicht zeitgenössisch.
Wer ebenso gern von dieser altmodischen Frische erquickt werden will, muss hier zuschlagen. Hatte ich so etwas oben schon einmal geschrieben? Egal, ist ja die Wahrheit.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae