WHITEBUZZ - Book Of Whyte
Mehr über Whitebuzz
- Genre:
- Doom/Drone
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Meteor City/Plastic Head
- Release:
- 02.11.2009
- Pentaprisma
- The Return Of Phoenix
- A Journey Through The Orchestral Labyrinth Of The Wide Plateau
- Antipocalypse
- Untitled
Ein massives Doooom-Monstrum mit sphärischen Zwischentönen im dunklen Getöse.
Denkt man beim ersten Hören von "Book Of Whyte" noch: "Was für ein schwer verdaulicher, kantiger Brocken!", so muss diese Einschätzung bei intensiverer Beschäftigung mit dem Album zumindest teilweise revidiert werden. Denn es sind gerade auch die bedächtigen, nachdenklich wirkenden Zwischentöne, die dem ohrenbetäubenden Drone-Doom-Koloss Kontur verleihen. Der Klampfensound dröhnt aus den tiefsten Untiefen dessen, was diese Instrumente überhaupt hergeben, empor und verleiht dem musikalischen Treiben eine allgegenwärtige majestätische Erhabenheit. Mächtig gewaltig und in den ruhigen Momenten sogar ein klein bisschen psychedelisch, was WHITEBUZZ hier abliefern! Bei solch einem atmosphärisch dichten Werk braucht es auch nur fünf Einzelstücke, um es auf die beachtliche Gesamtspieldauer von 70 Minuten zu bringen.
Während der Auftakt mit 'Pentaprisma' bereits gutklassiges Doom-Futter voll von bedrohlich-dunkler Atmosphäre offeriert, wird es nachfolgend dann so richtig grandios. Der brachiale zweite Track 'The Return Of Phoenix' walzt sich mit echter Langsamkeit und doomig-dumpfer Schwere durch's Land (nachdem es erst einmal vier Minuten dauert, bevor überhaupt das erste massive Riff einsetzt), dagegen mag der Opener fast schon als flotter Brecher durchgehen. Der Klargesang steht immer etwas im Hintergrund und nimmt somit den mächtigen Klang-Monolithen nichts an Raum. 'A Journey Through The Orchestral Labyrinth Of The Wide Plateau' vertreibt dann mit leichten, ja beinahe beschwingten Melodien die düsteren Gedanken, die der vorhergehende Song unbarmherzig heraufbeschwor, auch wenn es im Hintergrund nach wie vor dumpf weiterrumpelt. Dann wird das Tempo kurzzeitig etwas angezogen und die 'Antipocalypse' tritt auf den Plan, wobei dieser Song zwar die treibendsten Passagen der gesamten Scheibe, aber daneben auch seine sehr ruhigen Momente hat. Zum Schluss gibt's noch einen Fünfminüter (als Hidden oder Bonus Track) auf die Lauscher, der mit seinem hypnotischen Rhythmus fast schon ein bisschen bizarr klingt. Alle Songtexte sind im Übrigen direkt auf der CD abgedruckt, was zwar nett aussieht, aber ein Mitlesen während des Hörens von "Book Of Whyte" natürlich unmöglich macht, sofern man nicht auf "Sicherheitskopien" des Albums zurückgreift.
Fazit: Eine begeisternde Doom-Scheibe ist WHITEBUZZ hier gelungen. Die bedrückende Atmosphäre wird nur sehr selten aufgebrochen, was die düstere Grundausrichtung des Albums unterstreicht, wobei allerdings weder allzu ruppig oder rabiat zu Werke gegangen wird, noch die Band sich in aufreibendem Minimalismus ergehen würde. In dieser Hinsicht haben WHITEBUZZ einen sehr ansprechenden Rundling zusammengezimmert, der gleichzeitig vollste Konzentration abverlangt und ein wenig sperrig ist - und damit so wenig massentauglich, dass der Band größerer kommerzieller Erfolg höchstwahrscheinlich verwehrt bleibt, worüber eine kleine, aber umso treuere Fanschar definitiv hinwegtrösten dürfte. Ein zäher und doch sehr wohlschmeckender Happen der drei Hannoveraner, der bei Doom-/Drone-Sympathisanten sehr gut ankommen sollte.
Anspieltipps: The Return Of Phoenix, A Journey Through The Orchestral Labyrinth Of The Wide Plateau
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer