WINDHAND - Soma
Mehr über Windhand
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 17.09.2013
- Orchard
- Woodbine
- Feral Bones
- Evergreen
- Cassock
- Boleskine
Hach, ist das eine Lust, hier mitzuknurren!
Das gefällt mir: Unauffällige Verpackung, packender Fall. Schön grauweiß gehalten. Und das prägnante, samtene Lila, das die Satanistenpriester aus den Okkultfilmen der Hammerstudios Ende der Sechziger im Innenfutter hatten. WINDHAND aus Richmond/ Virginia hat hier einen Doombrocken der oberen Etagen eingedröhnt. "Soma" ist ein Suchtmittel - wie oft schon habe ich die Rifftententakel von 'Orchard' oder 'Woodbine' bei der Morgentoilette vor mich hingeknurrt!
Dann rein in die tägliche Gedankenmetzelei, an Straßenbahnhaltestellen in dröge Gesichter geblickt. Immer mit diesem priesterlichen Gesang, der irgendwo ganz da hinten auf die Rückwand des Sounds gedrückt wird. Und sich gegen die Allmacht der Gitarrenfront behaupten muss. Das macht die Frontnonne aber sehr eindrucksvoll, der Doom läßt sich eben auch mal Zeit fürs melodische Reifen. Die fünf Kutten lassen hier kein wohlgemeintes Klischee links liegen und die bewährten Klänge der Langsammusik strahlen hier sehr, sehr weit. Von selber Machart, nur herrlich demaskierend und herunterreduziert ist 'Evergreen', welches das Gerippe eines jeden aufgebauschten Doom Metal-Songs offenlegt.
Es braucht eine verwunschene Stimme, Gelassenheit, Zeit und einen fast verträumt wirkenden Griff in die Saiten. Wenn Strom dazukommt - na gut. Aber das Grundgefühl ist getroffen. Mit 'Cassock' und vor allem dem abschließenden 'Boleskine' läßt die Band das Album "ausklingen". Im weitesten Sinne. Denn zusammen bringen diese beiden Schleicher eine Dreiviertelstunde Schleppriffs auf die Waage. WINDHAND ist offenbar zu einer Offenbarung geworden.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben