WINGER - Better Days Comin'
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2014
Mehr über Winger
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 18.04.2014
- Midnight Driver Of A Love Machine
- Queen Babylon
- Rat Race
- Better Days Comin'
- Tin Soldier
- Ever Wonder
- So Long China
- Storm in Me
- Be Who You Are, Now
- Out Of This World
Deutlicher Qualitätsabfall zum letzten Werk.
Auferstanden aus den Ruinen der früheren Karriere hat Kip Winger seine alten Mitstreiter im neuen Jahrtausend wieder versammelt und nach ein paar leichten Experimenten und mittelstarken Auftritten 2009 ihr seit 1990 stärkstes Album unter dem Namen "Karma" veröffentlicht. Nun ist es an der Zeit, den positiven Eindruck zu bestätigen. Und obgleich "Better Days Comin'" ein guter Versuch ist, muss man attestieren, dass es an den Vorgänger nicht heranreicht.
Natürlich weiß Kip, was er tun muss, um seine Fans zu erfreuen. Ordentliche Riffs mit schmeichelnden Melodien und dem Achtziger-Flair wie auf "Karma" sind ein Erfolgsrezept. Leider hält die Band sich nur gelegentlich daran und lässt ansonsten auch moderne Einflüsse durchklingen. Das hat 1993 schon einmal nicht funktioniert, wie man sich erinnert. Da darf man sich nicht wundern, wenn das Urteil über Tracks wie 'Queen Babylon' oder 'Storm In Me' nicht so positiv ausfällt. Aber das ist zu verschmerzen. Schwerer wiegen die drei Ausfälle unter den zehn Songs, nämlich die ziemlich belanglose Ballade 'Ever Wonder', der Langweiler 'Be Who You Are Now' und vor allem der Titeltrack. Der ist nämlich eine Frechheit an Plattitüdenwälzerei und mit einem so schmalzigen Refrain ausgestattet, dass einem echt die Hutschnur platzt.
Aber es gibt auf 'Better Days Comin'" auch einige großartige Melodic-Rock-Songs wie 'Midnight Driver Of A Love Machine', das flotte 'Rat Race', das coole 'Tin Soldier', der schnörkellose Track 'So Long China' und das packende 'Out Of This World'. Dieser Fünferpack entschuldigt einige der Experimente. Wobei eigentlich die größten Experimente in den Instrumentalsektionen zu 'Tin Soldier' und 'So Long China' – okay, und in 'Storm In Me' - zu finden sind, so dass die Ärgernisse vielleicht doch weniger im Andersartigen liegen, sondern darin, dass sie einfach keine guten Songs sind. Aber ich lenke da schlussendlich lieber den Blick auf die Habenseite. Fünf starke Lieder, zwei ordentliche und drei Ausfälle. Doch, das mag ich gerne noch mit einem schwachen 'gut' benoten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger