WITCHSORROW - God Curse Us All
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2012
Mehr über Witchsorrow
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rise Above (Soulfood)
- Release:
- 15.06.2012
- Aurora Atra
- God Curse Us
- Masters Of Nothing
- Ab Antiquo
- Megiddo
- Breaking The Lore
- Den Of Serpents
Schlürfiger Doom, der dreckig und rotzig aus den Boxen dröhnt.
Das zweite Album von WITCHSORROW aus Hampshire bereitet mir einige Kopfschmerzen. Das Trio um den singenden Gitarristen Necroskull schleppt sich sieben Songs lang mit leicht müffelnden Lavariffs durch die Pampa und versucht dabei, eine musikalische Mischung aus frühen BLACK SABBATH, ELECTRIC WIZARD und REVEREND BIZARRE zu erzeugen. Dabei machen die Damen und Herren – ja, richtig gelesen: den dröhnenden Bass spielt Emily Witch – ihre Sache gar nicht schlecht. Alle Regler sind auf Zwölf gestellt, der Tieftöner wabert und brummelt dominant in der Gegend herum, die Klampfe klingt wie ein Elch in der Brunftzeit, das Schlagzeug poltert stoisch im Hintergrund und Necroskulls Gesang scheint direkt am Zäpfchen abgenommen zu werden. So herrlich gurgelnd und kaputt klingt er. Wer auf solch staubige Musik abfährt, ist hier bestens bedient.
Mein Problem besteht eher darin, dass mir die Spannungsbögen innerhalb der Songs ein wenig fehlen. Immer, wenn die Truppe das Gaspedal durchtritt, scheppert es angenehm im Gebälk und ich fühle mich an HIGH ON FIRE erinnert. Dann hat es Durchschlagkraft, dann kann mich die Energie erfassen und mitreißen. Sonst habe ich manchmal den Eindruck, die Band traut sich noch nicht so recht, richtig zähe Songs zu zelebrieren. So, wie es die Kollegen von REVEREND BIZARRE einstmals vorgemacht haben. So knarzt das endlos lange 'Masters Of Nothing' neun Minuten lang vor sich hin, ohne so richtig auf den Punkt zu kommen, oder sich leidend in der Ecke zu krümmen.
Dass man es auch viel besser kann, belegt der zehn Minuten Brecher 'Megiddo', der urplötzlich mit der geballten Faust Schläge im Stakkato-Takt verteilt, nur um danach wieder mit der genialen Schlürfität eines jungen Iommi Tote zu beschwören. Kalte-Schauer-Musik. Mit 'Breaking The Lore' gibt es im direkten Anschluss darauf zünftig den Arsch versohlt. Und zwar zackig und mit Schmackes. Geht also.
Insgesamt ein sehr dreckiges, verschlürftes Doomalbum, mit einigen dynamischen Highlights, welches mit der Zeit wächst. Wer sich mit der oben genannten Mischung anfreunden kann und nicht zwingend auf Epik und theatralische Emotionsgruben steht, sollte hier die Löffel hinein halten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae