WITCHUNTER - Metal Dream
Mehr über Witchunter
- Genre:
- Heavy Metal / Speed Metal / NWoBHM
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Dying Victim Productions
- Release:
- 18.11.2022
- Pre(hell)ude
- Metal Dream
- Black Horror
- Rolling Queen
- Devil Preacher
- Crimson Skies
- Legion
- Space Ritual
- Restless
- Hold Back The Flame
Ordentlicher True Metal aus Italien.
Nein, ich habe mich nicht vertippt! Das zweite "H" haben die Jungs von WITCHUNTER aus Martinsicuro in den Abruzzen selbst weggezaubert. Die Italiener spielen eine Mischung aus klassischem Heavy Metal und Speed Metal, die sich an den 80er-Jahren, vor allem an der NWoBHM, abarbeitet. ANGEL WITCH, BLITZKRIEG, JAGUAR, IRON MAIDEN und auch MOTÖRHEAD sind mit ihrem Schaffen im Sound von WITCHUNTER gegenwärtig. Aber auch andere Referenzen sind bei genauerem Hinhören auszumachen. Das melodiöse Instrumental 'Space Ritual' nimmt auch die 70er mit in den Blick, während das stampfende 'Hold Back The Flame' mit seinen Chören und der epischen Grundausrichtung ziemlich klar in Richtung ältere MANOWAR tendiert, was vergleichsweise gut funktioniert.
Was zunächst beim Einstiegssong in das dritte Album 'Metal Dream' auffällt, sind die Gitarren, die ordentlich Dampf machen. Auch der Bass kommt im Mix gut zur Geltung. Steve di Leos Gesang ist in den mittleren Lagen in Ordnung, und er kann auch mit Kraft und Pathos singen, aber - das muss man leider sagen - dem Fronter wurde das Schreien im Kontext eines Songs nicht in die Wiege gelegt. Dennoch macht er bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Begeisterung von diesem Stilelement Gebrauch. Bei manchen Titeln ist das einfach zu viel des Guten. Hinzu kommt noch ein weiterer Punkt, der zu beanstanden ist, und das ist die eigenwillige Aussprache des Englischen. Diese Tatsache fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn das Tempo etwas gedrosselt wird.
Bei den schnelleren Stücken können die Musiker von WITCHUNTER ihre Stärken am besten ausspielen, aber bei 'Devil Preacher' etwa werden die gesanglichen Defizite recht deutlich offenbar. Dennoch spürt man den lebendigen Geist des geerdeten und schnörkellosen Heavy Metals, und das ist ja auch beileibe nicht bei jeder Veröffentlichung der Fall. Freunde der traditionellen Spielarten der Stromgitarrenmusik können ruhig mal reinhören.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens