WITHERING SURFACE - Force The Pace
Mehr über Withering Surface
- Genre:
- Melodic Death
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 07.06.2004
- Gears
- Exit Sculptuire
- This View
- Force The Pace
- Hold The Line
- Machinery
- Inhale The Hyper Pulse
- State Of Emergency
- Anything Goes
- Urban Glasses
Es tut sich was in Dänemark. In letzter Zeit gab es einige sehr gute Releases aus dem Land der Olsenbande und wenn man die besten dänischen Acts aufzählen will, dann kommt man auch an WITHERING SURFACE nicht vorbei. Die Melo-Deather konnten bereits vor drei Jahren mit ihrem Album "Walking On Phantom Ice" ein großes Ausrufezeichen setzen, um nun mit "Force The Pace" einen ebenfalls erstklassigen Rundling nachzuschieben. Überbrückt wurden die drei Jahre Pause durch die Mini-CD "Ichor", die allerdings ältere Tracks enthielt (zwei davon Überbleibsel der "Walking On Phantom Ice"-Aufnahmen und vorher unveröffentlicht).
Eine Veränderung fällt beim Hören des neuen Albums sofort auf. Im Gegensatz zum drei Jahre alten Vorgänger knüppelt sich "Force The Pace" ein ganzes Stückchen härter und kompromissloser durch die Landschaft. In dieser Hinsicht hat man eine ordentliche Schippe draufgepackt und diese Ausrichtung steht der Band sehr gut zu Gesicht. So hat man auch komplett auf die auf der letzten Scheibe noch vertretenen Keyboardklänge (samt Keyboarder) verzichtet, was ich absolut als Vorteil ansehe.
Die melodischen Leads sind trotzdem zahlreich und ohne Ausnahme sehr gelungen vertreten, allerdings sind so packende Melodic-Death-Hämmer, wie sie in Form von 'Joyless Journey' oder 'Breed What You Kill' noch auf dem letzten Album vertreten waren, nicht mehr zu finden. Solcherlei melodische Kunstwerke fielen wohl dem höheren Härtegrad zum Opfer.
Das entpuppt sich allerdings keineswegs als Nachteil, denn irgendwie klingen WITHERING SURFACE nun um einiges eigenständiger und gereifter. Besonders der Gesang von Schreihals Michael hat deutlich an Format gewonnen, er ist mit seiner markanten Stimme mittlerweile ein echtes Trademark im Bandsound.
Album Nummer Vier stellt erneut die hervorragenden technischen Fähigkeiten der Band unter Beweis, außerdem ist das Material schön abwechslungsreich und das Songwriting qualitativ hochwertig. Auch das Cover sieht sehr interessant aus und nicht so wie der üblicherweise aus dem CD-Regal glotzende, ständig gleiche Kram. Es ist nicht so aufdringlich, sieht aber trotzdem cool aus.
Noch eine kuriose Geschichte am Rande: Während die Produzenten der drei bisherigen WITHERING SURFACE-Alben allesamt Schweden waren, griff man nun mit Tue Madsen erstmals in der Bandgeschichte auf einen einheimischen Soundveredler zurück. Dem Album hört man diesen dänischen Touch allerdings nicht an, denn während ich bei "Walking On Phantom Ice" eine gewisse Nähe zu Schwedens Vorzeigeband IN FLAMES eher negiert hätte, da die Parallelen sich bis auf das selbe Genre Melodic Death eher in Grenzen hielten, so erinnert "Force The Pace" doch immer wieder ein wenig an die beiden letzten IN FLAMES-Werke. Allerdings möchte ich in diesem Zusammenhang noch einmal betonen, dass WITHERING SURFACE hier dennoch ein ziemlich eigenständiges Album verzapft haben.
"Force The Pace" ist eine äußerst heftige (Melodic-)Death-Scheibe und besticht mit ihren gelungenen Kompositionen. Es wäre schade, wenn dieses Album ungehört verklänge - also ran an den Speck!
Auf der Bandhomepage könnt ihr probehalber gleich in drei Tracks ('Gears', 'This View' und 'Force The Pace') reinhören.
Anspieltipps: This View, Force The Pace, Inhale The Hyper Pulse
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer