WITHERSCAPE - The Northern Sanctuary
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2016
Mehr über Witherscape
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 22.07.2016
- Wake Of Infinity
- In The Eyes Of Idols
- Rapture Ballet
- The Examiner
- Marionette
- Divinity
- God Of Ruin
- The Northern Sanctuary
- Vila I Frid
Nächster Kracher von Swanö und Widerberg
Dan Swanö ist zurück! Egal, ob in den Neunzigern mit EDGE OF SANITY, BLOODBATH oder seinem Soloprojekt ("Moontower") oder aktuell mit NIGHTINGALE oder eben WITHERSCAPE: Der Schwede war bislang an keinem einzigen schwachen Release beteiligt.
Aus diesem Rahmen fällt auch "The Northern Sanctuary", das zweite Album aus der Zusammenarbeit mit Ragnar Widerberg, nicht. Überzeugte WITHERSCAPE bereits mit dem Erstling "The Inheritance" und der EP "The New Tomorrow", setzt das Duo auf der vorliegenden Scheibe neue Maßstäbe im Kreuzfeuer zwischen Brutalität und Melodie.
Bereits der Opener 'Wake Of Infinity' mit seiner bedrohlichen Klaviermelodie am Anfang macht deutlich, dass Swanö und Widerberg in absolut bestechender Form sind. Der Song entwickelt im Verlauf eine Dynamik, die man sonst nur von Genregrößen wie OPETH kennt. Überhaupt wirkt "The Northern Sanctuary" vielerorts als das Yang zu der Mittelphase der Band um Mikael Åkerfeldt. Denn neben der angesprochenen Dynamik könnte auch die Melodieführung und die Detailverliebtheit aus der Feder der Chartstürmer aus Schweden stammen.
Gesanglich ist Herr Swanö absolut in bestechender Form. Die Growls in 'In The Eyes Of Idols' oder 'Divinity' klingen so, als wäre der sympathische 43-Jährige 20 Jahre jünger. Die cleanen Vocals sind nicht weniger kraftvoll - auch hier kommt Swanös Gespür für Melodien mit Langzeitwirkung zum Tragen.
Ein Song wie 'Marionette', der in der Strophe an Swanös Nebenspielwiese NIGHTINGALE erinnert, sich im Kehrvers zu einem melodischen Doom/Death-Bastard entwickelt und dabei viel Pathos verspürt - so ein Song würde bei 99 Prozent aller Metalbands in die Hose gehen. Aber der Sänger/Keyboarder schafft es, dem zuckersüßen Refrain mit derartiger Inbrunst und Emotion drüberzubrüllen, dass es eine reine Freude ist. Gänsehautgarantie, liebe Leute!
"The Northern Sanctuary" ist ein Sahnehäubchen und wir werden sehen, ob sich OPETH mit dem neuen Release an Swanö und Widerberg die Zähne ausbeissen wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic