WITHIN THE RUINS - Black Heart
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2020
Mehr über Within The Ruins
- Genre:
- Progressive/Technical Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- eOne
- Release:
- 27.11.2020
- Domination
- Deliverance
- Black Heart
- Open Wounds
- Eighty Sixed
- Devil In Me
- Hollow
- Outsider
- RCKLSS
- Ataxia V
Spielen endgültig in einer eigenen Liga!
Die Amis von WITHIN THE RUINS spielen sich schon seit 2003 durch die Welt, sind mir aber erst 2013 mit dem dritten Album "Elite" über den Weg gelaufen, das mich jedoch sehr entzückte, kurz darauf folgte 2014 "Phenomena", das den Soundmix aus progressivem Metalcore gepaart mit neoklassischen Soli fortsetzte. 2017 erschien mit "Halfway Human" ein Album, das mehr Metalcore als progressiv war und an mir tatsächlich fast unerhört vorbeiging. Anno 2020 kehrt das Quartett mit "Black Heart" nun mit Neubesetzung am Gesang zurück: Steve Tinnon ersetzt Tim Goergen - und spielt endgültig in einer eigenen Liga!
"Black Heart" fordert dem Hörer zehn Mal nicht gerade wenig ab, doch man muss anerkennen, dass die Herren ihren Sound nunmehr fast perfektioniert haben. Vergleiche zu BORN OF OSIRIS oder gar meinen verschwundenen Favoriten THE HUMAN ABSTRACT sind vor allem aufgrund des Gitarrenpornos den Joe Cocchi fabriziert, nicht von der Hand zu weisen, hinzu gesellt sich ein mörderischer Groove, der trotz aller Vertracktheit paradoxer Weise für den gewissen Flow sorgt. Die gesamte erste Albumhälfte ist Gold wert, insbesondere 'Deliverance', die erste Singleauskopplung, dürfte als einer der besten Songs der Band überhaupt durchgehen, das Arrangement ist einfach großartig. 'Open Wounds' lebt wiederum von Cocchis filigraner, hier beinahe hypnotischer Gitarrenarbeit, die seit 2003 jedem WITHIN THE RUINS-Song einen eigenen, unverkennbaren Stempel aufdrückt. Dazwischen kommt der Titeltrack, der mit Klargesangseinschüben vom Bassisten Paolo Galang neue Nuancen setzt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich im Falle von "Black Heart" tatsächlich komplett auf die Klargesänge, wie sie auch im Opener 'Domination', 'Devil In Me' oder 'Outsider' zu hören sind, verzichten könnte. Nicht, weil sie schlecht sind, aber etwas unspektakulär. Ganz anders hingegen ist da 'Eighty Sixed', der ganz ohne Gesang auskommt und eine instrumentale Offenbarung ist, fette Grooves, ikonische Riffs und feines Gefrickel, herrlich!
Die zweite Albumhälfte, beginnend mit 'Devil In Me', fällt vielleicht etwas im Vergleich zur ersten Hälfte ab, hat mit 'Hollow' aber definitiv auch einen Höhepunkt, ganz besonders jedoch tönt 'RCKLSS', der mit gedrosseltem Tempo für viel Atmosphäre sorgt. Steve Tinnon erweist sich in allen Tracks als enorm gute Wahl und zeigt sich als facettenreicher Shouter zwischen Metalcore und Deathcore. Das Album endet wiederum ohne Gesang und zwar mit der fünften Weiterführung der Instrumental-Reihe 'Ataxia', der ebenfalls einfach fulminant ist und mindestens allen Musikern die Kinnlade offen stehen lassen sollte.
Ganz klare Sache: WITHIN THE RUINS zeigt sich mit "Black Heart" stärker denn je und hat nicht nur ein Album veröffentlicht, dass sich am Ende des Jahres ganz oben in meinem Jahrespoll wiederfinden wird, sondern wahrscheinlich auch das Technical-Metalcore/Deathcore-Album des Jahres. Hammer!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke