WOLFHEART - The Winterborn
Mehr über Wolfheart
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 11.10.2013
- The Hunt
- Strenght And Valour
- Routa pt.2
- Gale Of Winter
- Whiteout
- Ghosts Of Karelia
- I
- Chasm
- Breathe
Ein Monumentales Werk, voll Melancholie und Härte.
Es gibt Menschen, die wurden durch die Muttermilch einfach mit musikalischer Genialität ausgestattet und zur Freude des einfachen Fans entpuppen sich diese Personen noch als richtige Workaholics und befeuern einem immer mit großartigen Alben. Auch wenn die meisten jetzt wohl an Peter Tätgren denken werden (sicher nicht. - PK), meine ich in diesem Fall jemand vollkommen anderen. Nach BLACK SUN AEON, BEFORE THE DAWN und DAWN OF SOLACE kehrt der finnische Musiker Tuomas Saukkonen nun mit seinem neuesten Projekt WOLFHEART zurück. Das Debütwerk trägt den schönen Namen "Winterborn" und trifft damit genau die Quintessenz der Songs.
Zum Einstieg gibt es bei 'The Hunt' einige Akustikklänge zu hören, die eine sehr entspannte und ruhige Atmosphäre aufbauen. Es setzen die ersten Gitarren ein und schon wird das Mainriff ausgepackt. Der Umbruch erfolgt schnell und schon wird man von den Drums erstmal weggeweht. In bekannter Manier kommt der sehr kräftige Gesang von Hr. Saukkonen hinzu und so arbeitet man hier immer wieder mit den Geschwindigkeiten hin und her, um ja nicht den Hörer mit Monotonie zu langweilen. Für mich ein sehr schöner Einstieg in diese Platte. Technisch ebenfalls gut gemacht ist auch der nächste Song 'Strength And Valour', das mich an die letzte BEFORE THE DAWN-Platte "Rise Of The Phoenix" erinnert, welches sich musikalisch durch brachialen Geschredder im Wechsel mit sehr eingängigen Riffs auszeichnete.
Es geht weiter mit 'Routa Pt. 2', dass als Intro eine sehr traurige Cellomelodie verwendet. Nachdem man wieder ordentlich was auf die Ohren bekommt, gibt es erneut ruhige Stellen mit Akustikgitarren oder dem Cello. Insgesamt werden hier alle Instrumente etwas zurückgefahren, um die Stimmung aufrecht zu erhalten. Wer jedoch glaubt, dass es eine Ballade ist, sollte sich von den 7:32min Laufzeit nicht beirren lassen, denn auch diese eher traurige Nummer ist gespickt mit einer brachialen Härte. Zu 'Gale Of Winter' fällt mir als erstes das Attribut "groovig" ein, denn es gibt ein gemütliches Midtempo und so folgt man weiter artig den roten vorgegebenen Faden. Wohl deshalb gibt es auch einen sehr sauberen Übergang zu dem nächsten Song 'Whiteout', dass an dieser Stelle besonders die Gitarre hervorhebt. Das Hauptriff ist zwar relativ einfach gehalten, doch im Vergleich zu den anderen Sachen nicht unbedingt schlechter.
Nach diesem eher kuscheligen Kurs werden die Drums bei 'Ghost Of Karelia' wieder gefragt und so sollten auch die Hörer mit musikalisch härteren Vorlieben bedient sein. Um sich dem Gesamtarrangement anzupassen, wird mit 'I' erneut eine verhältnismäßig ruhige Nummer eingeschoben, die an dieser Stelle beweist, dass das musikalische Multitalent wirklich etwas von seinem Werk versteht. Grund dafür ist ein sehr gefühlvolles und melodisch schönes Grundthema. Nach längerer Abwesenheit kehren die Akkustikgitarren bei 'Chasm' zurück, doch die Sorge, dass man nur noch mit trauriger Musik beschallt wird, kann man halbwegs entkräften. Natürlich gibt es ruhige Stellen, aber diese stehen in einem gesunden Wechsel mit eher flotteren Riffs und einem ziemlich langen und ausgefeilten Solo. Wie zu erwarten wird bei 'Breathe' ein eher trauriges und langsames Ende gesetzt. Man darf sich noch einmal an dem Cello erfreuen und so klingt "Winterborn" wie ein leiser Schneefall aus.
WOLFHEART ist nicht schlechter oder besser als die anderen Bands, doch eins haben sie alle gemeinsam: Hinter jedem Song, jedem Riff und jeder Zeile steht ein Mann, der mit Herzblut und absoluter Leidenschaft an die Musik herangeht. Und das hört man.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le