WOLFPIRE - Naughty And Hungry
Mehr über Wolfpire
- Genre:
- Hard / Glam / Sleaze / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 10.08.2018
- The Race
- Scene Queen
- Wolfpire
- Shadows
- Alongside Me
- Chains
- Waiting
- Midnight Train
- The Sound Of Rock'n'Roll
- Hard Enough To My Heart
- Spiders
Unrunde 80er-Hommage.
Alles kommt irgendwann zurück. Schon seit längerem werden ja die glorreichen Achtziger wieder gefeiert und reproduziert. Auch die brasilianische Formation WOLFPIRE hat sich dieses Jahrzehnt auf seine Fahne geschrieben und schmeißt auf dem selbst finanzierten Debütalbum "Naughty And Hungy" mit zahlreichen Zitaten von unter anderem BON JOVI und WARRANT, über SKID ROW und GUNS'N'ROSES bis hin zu SURVIVOR und FOREIGNER um sich. Was zunächst sehr spannend und vielversprechend klingt, entpuppt sich jedoch als kleiner Rohrkrepierer.
Das Sextett aus Sao Paulo kommt in den gesamten fünfzig Minuten nicht ganz aus dem Quark. Es fehlt an Dynamik und der letzten Portion Biss und Überzeugung. Den Glam-, Sleaze- und Heavy-Rock zeichnet eine gewisse Leichtfüßigkeit aus, die auf der Scheibe komplett nicht vorhanden ist. Und für eine Huldigung des Stadionrocks fehlen dem Album die großen Refrains, die Ohrwürmer, die eine ganze Generation nachhaltig prägten. Überraschenderweise haben die Südamerikaner ihre besten Momente, wenn sie es etwas ruhiger angehen lassen ('Midnight Train', 'Hard Enough To My Heart'). Ansonsten wirkt der ganze Vortrag eher schwerfällig. Von einer Band wie beispielsweise STEEL PANTHER, die ebenfalls diese Art von Musik neu aufleben lässt, trennt WOLFPIRE Welten.
Was wie eine 0-Punkte-Kritik klingt, ist gar nicht so vernichtend gemeint. Die Jungs wissen durchaus, was sie machen und wohin die Reise gehen soll, rein an der Umsetzung hapert es. Da werden Breaks eingebaut, die den gesamten Fluß behindern, da torpediert ein Fill-In den Gesang und die gut gemeinten Harmonien und Chöre sind so dermaßen in den Hintergrund gemischt, dass sie gar keine Akzente setzen können. Die Songs sind streckenweise zu lang, die Produktion ist unrund und einzelne Parts unsauber eingespielt. Manchmal habe ich gar das Gefühl, die Musiker spielen innerhalb eines Songs aneinander vorbei. Sie brauchen dringend jemanden, der sie musikalisch an die Hand nimmt.
In einem hart umkämpften Genre, in dem gefühlt 200 Scheiben pro Monat erscheinen, müssen die Daumenschrauben etwas härter angezogen werden. Somit fällt "Naughty And Hungry" von WOLFPIRE bei mir durch. Nur für wirklich fanatische Melodic-Rock-Sammler zu empfehlen.
Anspieltipps: The Race, Shadows, Midnight Train
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Chris Staubach