WOLFTOOTH - Blood & Iron
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2021
Mehr über Wolftooth
- Genre:
- Heavy Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 03.12.2021
- Ahab
- Hellespont
- Blood & Iron
- A King's Land
- Broken Sword
- The Voyage
- Winter White
- Garden Of Hesperides
- The Mare
Kriegergeschnetzeltes mit Retro-Sauce.
Die Richmond-Schwermetaller von WOLFTOOTH legen ein ordentliches Tempo an den Tag. Nur anderthalb Jahre nach dem "Valhalla"-Zweitwerk steht mit "Blood & Iron" der Ansammlung in Stahl geschmiedeter und mit reichlich Epik und Schwere verzierter Schlachthymnen dritter Teil in den Startlöchern. Stilistisch, wie sollte es anders sein, knüpft das neueste Album dort an, wo Chris Sullivan und Co. Mitte vergangenen Jahres ihr Album haben ausklingen lassen: Ein wenig MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL hier, dort eine wuchtige BLACK SABBATH- und PENTRAGRAM-Prise, und während VISIGOTH und GRAND MAGUS ihre Grüße hinterlassen, sind auch die MANOWAR'schen Frühwerke nicht allzu weit vom WOLFTOOTH-Sound entfernt. Wer sein altes Stahlgut positiv angestaubt am liebsten hat, wird an "Blood & Iron" einen Narren fressen.
Erfrischend authentisch sind die Texte der Platte, die dankenswerterweise über den Fire-Desire-Stereotypentellerrand schauen und viel zu erzählen haben. Hierzu passt die Musik wie die kriegerische Faust aufs Auge: Die Melodien bahnen sich ihren Weg durch Mark und Bein, speziell die zielstrebigeren Stücke zeugen vor Spielfreude und Spritzigkeit und speziell der leicht düstere Touch grenzt die Band gekonnt von anderen Spielmannstruppen ab. Zwar ist Chris' nasaler Gesang zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, doch einmal an ihn gewöhnt, reißen Songs wie 'Hellespont', 'The Voyage' oder auch 'A King's Land' und 'Garden Of Hesperides' einfach mit. Wir tauchen ein in das imaginäre Schlachtfeld, Männer zu unserer Linken und Rechten zücken Schwerter und Schild, die Anspannung ob des bevorstehenden 53-Minuten-Kampfes ist Jedermann anzusehen und in unseren Ohren klingelt "Blood & Iron".
Zugegeben, manchen Passagen fehlt letztendlich die entscheidende Durchsetzungsfähigkeit und eher im flotteren als im gedrosselten Tempo glänzt die Stärke WOLFTOOTHs in voller Pracht, doch dank des recht stimmigen Gesamtbildes, der trotz des Retro-Feelings sehr erfrischenden Brise und dank so mancher Melodie, die mir auch Tage später nicht mehr aus dem Kopf geht, hätte ich WOLFTOOTH schon wesentlich früher Gehör schenken sollen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp