WOLVES DEN - Miserere
Mehr über Wolves Den
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Trollzorn / Soulfood
- Release:
- 15.05.2020
- Tides Of Hate
- Pfad ins Dunkel
- Der Frost in mir
- Nachtmahr
- Häresie
- Antaios
- Melancholera
- Nameless Grave
Sehr starker Black Metal!
WOLVES DEN ist zurück! Wer die Truppe noch nicht kennt: Es handelt sich hierbei um die aktuelle Band des ehemaligen EQUILIBRIUM-Sängers Helge Stang und seines damaligen Bandkollegen Manuel Di Camillo. Die Münchener Black Metaller konnten mit dem Debütalbum "Deus Vult" mächtig überzeugen. Für mich ist der damalige Titeltrack bis heute einer der besten Black-Metal-Songs der letzten Jahre. Nun legt WOLVES DEN mit "Miserere" nach.
Düstere Trommeln leiten den Opener 'Tides Of Hate' und damit ein wahres Feuerwerk deutschen Black Metals ein. Dieser Track ist zwar in erster Linie noch in gemäßigtem Tempo unterwegs, kommt aber mit seinem stampfenden Rhythmus ziemlich mächtig daher. Mit dem folgenden 'Pfad ins Dunkel' beschert uns WOLVES DEN auch gleich eins der größten Highlights der Scheibe. Auch hier geht es zunächst sehr gemächlich, aber atmosphärisch mächtig los. Doch schon in dem Moment, als Helges Vocals einsetzen, bekommt man den Eindruck, dass es gleich abgehen wird. Und tatsächlich zeigt WOLVES DEN, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, dass es auch rasant zur Sache gehen kann, ehe es wieder in ruhigere Gefilde geht, um dann in der letzten Minute vollkommen in schwarzmetallischer Raserei aufzugehen. Diese Wechsel der Geschwindigkeiten, beziehungsweise die entsprechenden Übergänge bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Spannungsbogens des Songs, sind wirklich grandios gelungen.
Insgesamt ist genau dieser Wechsel der Atmosphären und Geschwindigkeiten das, was "Miserere" wirklich stark macht. Trotz dieser Abwechslung bleibt ein roter Faden innerhalb der einzelnen Songs und innerhalb des Albums zu erkennen.
Ein weiteres Highlight ist 'Nachtmahr', ebenfalls wieder hauptsächlich im Midtempo gehalten, aber stets abwechslungsreich und beschwört einfach ein Gefühl der Bedrohung herauf. In 'Häresie' geht es dann, abgesehen vom Refrain, in deutlich höherem Tempo zur Sache. Aber gerade der Refrain macht hier auch wieder einiges am Song aus. Ich sehe mich regelrecht mit gehobener Faust vor einer Bühne stehen und "Es gibt nur einen wahren Gott der Häresie" brüllen.
Leider findet sich mit 'Melancholera' auch ein Song wieder, der das vorherige Niveau nicht ganz mithalten kann. Dafür kann dann das abschließende 'Nameless Grave' jedoch wieder entschädigen und liefert nochmal WOLVES DEN in Höchstform ab.
Für Abwechslung sorgt aber auch Fronter Helge, der stimmlich sein volles Spektrum aufzeigt. Von heiserem Keif-Gesang, wie er ihn in ähnlicher Form damals auch bei EQUILIBRIUM zeigte, über tiefe Growls bis hin zu fiesen Black-Metal-Screams legt Helge immer die zur jeweiligen Situation passende Stimme an den Tag. Dabei ist seine Stimme insgesamt noch etwas düsterer, fieser und bedrohlicher geworden. als in den früheren Jahren.
Zwar liefert WOLVES DEN auf "Miserere" nicht so einen einzelnen Über-Song wie 'Deus Vult' ab, dafür ist aber die Hit-Dichte nochmal um einiges höher als auf dem Debütalbum. Insgesamt ist "Miserere" trotz des minimalen Ausfalls ein extrem düsteres und böses Stück Schwarzmetall, welches ich in dieser Qualität selten gehört habe.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mario Dahl