WOLVESPIRIT - Blue Eyes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Wolvespirit
- Genre:
- (Psychedelic) Hardrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Spirit Stone Records (Cargo)
- Release:
- 24.02.2017
- You Know That I'm Evil
- I Am What I Am
- I Want To Love
- True Blood
- Blue Eyes
- Soul Burn
- Love Is All I Need
- Space Rockin' Woman
- Road Of Life
- Witchcraft
- Arise
- Dance With The Devil
Man spürt die Kraft der weiblichen Liebe.
Ich habe es vielleicht schon ein paarmal in Rezensionen erwähnt, aber das Hammer Of Doom-Festival anno 2014 war ein kleines Erdbeben für meinen Musik-Geschmack. Ich entdeckte dort Bands wie AVATARIUM, JESS AND THE ANCIENT ONES und MOUNT SALEM durch sagenhafte Live-Performances für mich. Und es war meine erste Begegnung mit WUCAN, die in der Folge eines meiner liebsten Alben der Dekade ("Sow The Wind") einspielen sollten. Auch die Würzburger Lokalmatadoren WOLVESPIRIT machten dort ein denkwürdige Figur. Dass erst jetzt der Kontakt zu einem ihrer Longplayer aufgenommen wurde, liegt wohl daran, dass es so unendlich viele tolle andere Musik gibt, allen voran im Genre, in dem WOLVESPIRIT sich bewegt.
Ein Blick aufs Cover verrät schon gut, um was es sich bei WOLVESPIRIT musikalisch dreht. Musik im Geiste der 60er und 70er mit sehr prägnanter Hammond-Orgel und starkem Frauengesang im Vordergrund. Ein wenig fühle ich mich beim Hören von "Blue Eyes" ein Jahr zurück versetzt, als die Norweger PRISTINE mit Goldkehlchen Heidi Solheim ein stimmungsmäßig ähnliches Album ("Reboot") vorlegten. Dieses Album war ein Stückchen Sommer im dunklen Winter, und auch WOLVESPIRIT sind in der retro-rockigen Gemengelage eine Band, die weniger Wert auf Schnörkel und Psychedelia legt, sondern eher auf prägnante Hooklines und sommersonnige sexy Grooves setzt. Und jawohl, Hits sind auf "Blue Eyes" schnell ausgemacht. Das hymnische 'I Want To Love’ oder der sehr emotional gesungene Titeltrack gehen sofort in Ohr. In letzterem besingt Deborah Craft ihren Liebsten, den sie nach langer Zeit als Single kennen gelernt hat und in dem sie jetzt ihre wahre Liebe wähnt. Ähnlich unter die Haut geht 'Soul Burn', das ebenso auf wunderbare Art vermittelt, wie intensiv eine Frau lieben kann. Da ich dies gerade selbst im echten Leben intensiv spüre, kann ich nur sagen, Debbie bringt das schon extrem gut rüber! Es sind zwar nicht alle Lieder auf "Blue Eyes" gleich zwingend (beispielsweise ist der bei 'Space Rockin' Woman' dargebotene Flower-Power Rhythmus so langsam von jeder Kapelle dieser Art einmal verwendet worden), aber WOLVESPIRIT bietet dafür immer wieder anbetungswürdige Momente, vor allem wenn Debbie sich stimmlich voll ins Zeug legt und das Maximum ihrer weiblichen Stimmkraft raushaut. Somit gehört "Blue Eyes" ganz sicher in CD-Regale, in denen neben BLUES PILLS auch Scheiben der anderen in diesem Review genannten Bands stehen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker